Dreifacher Toe-Loop – Virtuose Sounds und Rap-Reime von Deichkind

Liebe Jungs, diese Deichkinder. Malte, Philipp, Buddy und Neuzugang Sebastian sind so nett, dass ihnen nicht im Traum einfallen würde, über Kollegen herzuziehen. „Was soll auch spannend daran sein, diese oder jene Band runterzumachen?“, fragt Buddy. „Klar sind manche dieser sogenannten HipHop-Nummern so schlecht, dass man sie nicht mal seiner Freundin vorspielen kann, aber das ist ja nicht unser Problem.“ Deichkind dissen auf ihrem Debütalbum „Bitte ziehen Sie durch“ nicht, sie beschmunzeln allenfalls – Popbands, Roger Whittakers Schwiegervater, sich selbst.

Dabei gehen die Hamburger angenehm enspannt zur Sache, die Tracks kommen cool und abgehangen rüber. Deichkind strengt nicht an, Deichkind nervt nicht, Deichkind unterhält Ihre HipHop-Qualitäten, neudeutsch heißt das Skills, haben sie drauf. Aber die vier scheuen auch den Pop nicht und sind auch noch lustig. Philipp: „Manche sagen, wir seien ,voll albern‘, aber das ist uns wurscht Unsere Musik ist mit Augenzwinkern verbunden.“

Nach dem Zivildienst hatten die drei Schul- und Skateboardfreunde keine Lust zum Studieren. Ein kleines Studio haben sie sich zusammengespart, und dann geübt. Viel geübt „Man muss da schon strategisch rangehen“, sagt Philipp. „Einfach freestylemäßig mit dem Mikro auf die Bühne gehen, das können wir nicht so gut Für eine gute Story denken wir sehr lange nach und arbeiten tagelang.“ Dabei haben sie es beim metaphorischen Mehrfachreim zur Meisterschaft gebracht Etwa wenn sie „Frauenparkplatz“ mit „Daunenschlafsack“ paaren, „dass soll uns mal einer nachmachen“. Klingt irgendwie nach Eiskunstlaufen.

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