Echo-Skandal: Nach Barenboim-Rückgabe wird endlich über neue Regeln diskutiert

Der Bundesverband Musikindustrie erklärt auch endlich den (offensichtlichen) Unterschied zwischen Echo Pop, Echo Klassik und Echo Jazz.

Nicht erst seit Star-Dirigent Daniel Barenboim dem Bundesverband Musikindustrie, der die Echo-Preise verleiht, seine gesammelten Trophäen vor die Tür gestellt hat, entwickelt sich die Diskussion um die Vergabe der Preise zu einer echten Posse. Die Veranstalter sehen sich mit einem Statement gezwungen, die Öffentlichkeit noch einmal darauf hinzuweisen, dass die drei Veranstaltungen „Echo Pop“, „Echo Klassik“ und „Echo Jazz“ sich deutlich voneinander unterscheiden.

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Auf Facebook und auf ihrer Homepage schrieben sie: „Der Echo Jazz und der Echo Klassik sind zwei eigenständige Preise, zwei eigenständige Preisverleihungen, die zeitlich zu unterschiedlichen Zeitpunkten stattfinden, und sind seit jeher reine Jury-Preise. Im Gegensatz zum Echo (Pop) gibt es beim Echo Klassik und beim Echo Jazz keine aus den Charts resultierende Shortlist und keine automatischen Nominierungen.“

Echo-Verantwortliche grübeln über neue Regeln

Das dürfte eigentlich den meisten Menschen klar gewesen sein. Doch der Bundesverband Musikindustrie deutet damit zumindest an, dass er die Rückgabe der Echo-Preise von Klassik-Künstlern (auch das Notos Quartett hatte nach dem Skandal um Kollegah und Farid Bang ihre Trophäe nicht mehr haben wollen) nicht wirklich nachvollziehen kann.

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„Dass Trophäen auch von „Echo Klassik“-Preisträgern zurückgegeben werden, nehmen wir mit Bedauern zur Kenntnis, zumal es hier um unterschiedliche Preise geht“, schrieben die Verantwortlichen deshalb. „Selbstverständlich aber respektieren wir diese Entscheidungen und berücksichtigen die Preis-Rückgaben in den entsprechenden Verleihungslisten. Ansonsten konzentrieren wir uns zurzeit auf die angekündigte Erneuerung.“

Erste Gedanken über eine Neukonzeption des seien bereits ausgetauscht worden. Nominierung und Preisvergabe sollen demnach neu gestaltet werden, um für mehr Transparenz zu sorgen. Alle beteiligten Gremien seien in den Brainstorming-Prozess eingeschlossen.

Andreas Rentz Getty Images
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