„Ein echter Gigant“: Musikwelt würdigt Kris Kristofferson
Der Musiker und Schauspieler verstarb im Alter von 88 Jahren. Kolleginnen und Kollegen trauern um einen der begabtesten und charmantesten ihrer Zunft.
Kris Kristofferson, der am Samstag (28. September) im Alter von 88 Jahren gestorben ist, flogen stets die Herzen zu. Er galt als einer der charmantesten Songwriter, der auch auf der großen Leinwand eine ausgesprochen gute Figur machte. Darüber hinaus wirkte er als politischer Aktivist, sang gegen den Vietnamkrieg an und gehörte zu den (wenigen) liberalen Sprachrohren der Country-Szene.
Als die Nachricht vom Tod des Sängers bekannt wurde, meldeten sich zahlreiche Musikerkolleginnen und -kollegen in den sozialen Medien zu Wort, um ihm ihren Respekt zu erweisen.
Barbra Streisand reagierte als eine der ersten. Sie würdigte ihren Kollegen mit dem sie in „A Star Is Born“ zusammenspielte als eine außergewöhnliche Persönlichkeit. „Als ich Kris das erste Mal im Troubadour Club in L.A. auftreten sah, wusste ich, dass er etwas Besonderes war“, schrieb sie auf Instagram. „Barfuß und auf seiner Gitarre klimpernd, schien er die perfekte Wahl für ein Drehbuch zu sein, das ich gerade entwickelte und das schließlich zu‘ A Star Is Born‘ wurde.“
„Was für ein großer Verlust, was für ein großartiger Songwriter, was für ein großartiger Schauspieler, was für ein großartiger Freund“, notierte hingegen Dolly Parton, die oft mit ihm gemeinsam aufgetreten war. „Ich werde dich immer lieben.“
Sammy Hagar, der zu den engsten Bekanntschaften Kristoffersons gehörte (zwei ihrer Kinder bildeten sogar eine Band), erinnerte sich zu einem Bild der beiden auf einem Boot an schöne gemeinsame Momente. „Hey, alter Freund. Ich hoffe, es gibt was zu angeln, wo du hingehst. Wir werden dich alle vermissen.“
Dave Davies von den Kinks lobte den Musiker als „einen sehr talentierten und ungewöhnlichen Mann“, während Gitarrist Joe Bonamassa ihn gar als einen „echten Giganten“ bezeichnete.
Tom Morello von Rage Against The Machine bezog sich in seiner Erinnerung auf das außergewöhnlich scharfe soziale Engagement Kristoffersons. Dafür hob er ein Zitat des Sängers hervor: „Ich war in Nicaragua mit den Sandinisten. Ich habe mich für Leonard Peltier, Mumia Abu-Jamal und die United Farm Workers eingesetzt. Ich bin schon seit langem ein Radikaler. Ich schätze, das ist für viele eine Schande. Als rechtsradikaler Hinterwäldler wäre ich besser zu vermarkten. Aber ich habe das gemacht, um die Wahrheit zu sagen, wie ich sie sehe. Der Gitarrist fügte hinzu und: „Ruhe in Frieden Sänger, Songwriter, Veteran, Held der Arbeiterklasse.“
Leann Rimes erionnert sich an Kristofferson als „einen epischen Menschen mit dem größten Herzen“. Sie schrieb weiter: „Du wirst sehr, sehr vermisst werden. Rest easy, my friend.“
Kris Kristofferson nahm Sinead O’Connor nach Buhrufen in den Arm
Jamie Lee Curits hat sich entschieden, ein paar der herzerwärmenden Momente des Musikers auf Facebook zu teilen. „Wenn Ihr die Feier zum 75. Geburtstag von Joni Mitchell nicht gesehen habt, bei der Brandi Carlile und Kris Kristofferson ‚A Case of You‘ gesungen haben, solltet Ihr das heute zu Ehren seines Andenkens unbedingt nachholen“, schrieb der „Halloween“-Star. „Denkt auch daran, dass er es war, der Sinead O’Connor umarmte, als sie von der Bühne kam, nachdem sie ausgebuht wurde. Er war ein großer Künstler.“
Der Country-Barde, der auch in zahlreichen Filmen mitspielte, verstarb im Kreise seiner Familie in seinem Haus in Maui auf Hawaii. Zwar wurde von seinen Angehörigen keine Todesursache bekannt gegeben, doch Kristofferson hatte schon vor einiger Zeit offen über seinen Gedächtnisverlust und seine Borreliose-Erkrankung gesprochen. Der Musiker wurde 88 Jahre alt.