Ein genialischer Knallkopf vom Lande

Der anarchische Songschreiber Darwin Deez wirbelt die Brooklyner Szene durcheinander.

Es kann einem den Kopf verspulen, wenn man als Landei aus South Carolina den weiten Weg in die große Stadt New York antritt. Lässt man sich dann auch noch im Pop-Mekka Brooklyn nieder, kann man sogar auf die Idee kommen, ebendiesen Zustand der Verspultheit als Style-Merkmal zu inszenieren. Zwischen all diesen Künstlertypen will man ja auch irgendwie auffallen – und was wäre da besser, als eine bis zu den Schulterspitzen reichende, verzwirbelte Lockenpracht?

Das dachte sich vermutlich Darwin Deez, als er den oben gezeichneten Weg ging und seine Frisur zum Markenzeichen erklärte.

Aber der Mittzwanziger machte natürlich nicht nur auf diese Weise von sich reden. Er brachte schrottige Computergeräusche in New Yorker Antifolk-Kreise, drehte spleenige Tanzvideos fürs Netz und schrieb nebenher wunderbar verspult klingende Songs, die er mit tollen Melodiefetzen und erstaunlich klaren, mitunter düsteren Lyrics verschnitt. So singt er etwa im fröhlich fiependen „Bomb Song“: „The sky’s green/ It’s been that way since they dropped the bomb/ The clouds are brown/ the city’s a ghost town.“

Was er selbst von seinem selbstbetitelten Debüt hält? „Es ist das, was man vom neuen MGMT-Werk erwartet hat.“

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