.“Einfach zu doof zum Aufgeben“

Cheap Trick haben sich mit den Höhen und Tiefen ihrer Karriere abgefunden

Rick Nielsen sitzt in Florida und wartet auf den Hurrikan, der für nachmittags angekündigt ist. Er regt sich nicht auf. Er hat schon zu viel gesehen in seinem Leben, er ist Gitarrist bei Cheap Trick, einer der uramerikanischsten Rockbands überhaupt. Gerade haben sie ihr neues Album „Rockkford“ veröffentlicht, und Nielsen ist froh, dass es ihm wieder mal gelungen ist, wenigstens sich selbst zufriedenzustellen: „Es ist leicht, einen Song zu schreiben. Es ist bloß schwer, einen guten Song zu schreiben.“ Es kommt ständig vor, dass der Rest der Band seine Stücke ablehnt. „Ich weine viel“, behauptet der Scherzvogel. Aber das Quartett versteht sich immer noch gut, nach all den Jahren.

Aber warum musste nun ausgerechnet Allzweck-Schreiberin Linda Perry bei der Single „Perfect Stranger“ mitmachen? „Sie hat uns einfach leid getan – nicht genug Erfolg, zu wenig Geld“, schnarrt Nielsen. Auf Hits spekulieren Cheap Trick längst nicht mehr. Sie kriegen immer noch Tantiemen für unausrottbare Radionummern wie „The Flame“ und „I Want You To Want Me“ und haben sich eine entspannte Einstellung zum Leben angewöhnt. „Wir haben jeden Fehler gemacht, den man machen kann, und sind immer noch dabei. Wir hatten eine Nummer eins, unser Label ging bankrott, wir durften im Budokan spielen, wir wurden behandelt wie Luft. Es ging dauernd auf und ab. vielleicht sind wir einfach zu doof zum Aufgeben.“

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