Erfolg statt Liebe

Rebecka Törnquist zelebriert Konzerte wie familiäre Treffen, inklusive nettes Geschichtenerzählen. Sie hat Mut zu traurigen Songs, matter Beleuchtung und wunderbaren Coverversionen wie Shawn Colvins „I Don’t Know Why“. Sie begrüßt ihr Publikum nie, fängt einfach an und steigert sich über zwei Stunden in ein wunderbares Konzert Trotz vieler Zigaretten besitzt sie eine warme Stimme, mit der sie hervorragend zu phrasieren versteht Fast zu gut für puren Pop, und daher jongliert sie auch in allen Stilarten.

In ihrer schwedischen Heimat gilt sie als Shooting Star. Aber nicht a la Roxette u. ä., sondern eher in der Tradition von Carole King oder Joni Mitchell. Ihr Englisch ist perfekt, ihr Aussehen umwerfend: zierlich, blonde Mähne und blaue Augen. Rebecka ist die Tochter eines hochmusikalischen Physikprofessors und einer Geschichtslehrerin, die über 500 schwedische Volkslieder und Sagen auswendig kennt „Musik war bei uns immer selbstverständlich – Klassik, Pop, Jazz.“ Ebenso normal erschien der Familie der Wunsch der Tochter, professionelle Musikerin zu werden. ’93 erschien das weltweit veröffentlichte Debüt „A Night Like This“ der heute 29jährigen. Stark blues- und jazzgefärbt, weniger songbetont als Album Nr. 2, „Good Thing“. Beide Werke bekamen gerade Platin – nach drei Jahren und zwei Alben ist Rebecka in Skandinavien Superstar.

Nur eins blieb bei der Traumkarriere auf der Strecke: die große Liebe. „Es gibt offenbar keinen Mann, der Musik als Konkurrenz erträgt Ich habe jedenfalls noch keinen getroffen. Das ist wohl der Preis meines Erfolgs.“

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