Exklusiv: Neue Single der Rolling Stones – „Zydeco Sont Pas Salés“
Die Rolling Stones haben ihre eigene Interpretation von Zydeco in einem neuen Song für ein Tribute-Album zu Ehren von Clifton Chenier veröffentlicht.
Die Verehrung der Rolling Stones für Blues und Country ist ebenso bekannt wie Keith Richards’ Vorliebe für Schals. Doch mit Zydeco – der französisch gesungenen, synkopierten Volkstanzmusik aus Louisiana – bringt man die Band vielleicht nicht sofort in Verbindung. Laut Richards sind sie jedoch auch Fans dieses Genres.
Stones interpretieren Chenier-Klassiker im Studio
„Wir haben nie nur den Blues gehört“, sagt Richards gegenüber dem Rolling Stone. „Zydeco gehörte immer dazu, genauso wie der Mississippi-Blues – und von dort ist es nicht weit bis nach Louisiana. Wir haben immer Sachen von da unten gehört. Wenn man amerikanische Musik hört, dann ist es egal, woher sie stammt – selbst wenn sie auf Französisch ist.“
Der Beweis für diese Faszination liegt nun in der ersten Studioaufnahme der Band seit „Hackney Diamonds“ (2023): ihrer Version von „Zydeco Sont Pas Salés“, einem Klassiker des verstorbenen Zydeco-Meisters Clifton Chenier.
Nach Beiträgen von Lucinda Williams und Taj Mahal ist die Stones-Aufnahme die neueste Vorschau auf das Tribute-Album A Tribute to the King of Zydeco, das Chenier ehrt – Sänger und Akkordeonspieler, der Blues, R&B und sogar Waschbrett in den Zydeco einfließen ließ. Das Album erscheint diesen Freitag und enthält Beiträge von Veteranen wie David Hidalgo (Los Lobos), John Hiatt und Steve Earle sowie von Newcomern wie Charley Crockett und Molly Tuttle – alle gemeinsam mit Musikern aus Louisiana bei Neuinterpretationen von Chenier-Stücken.
Jagger singt auf Französisch – und Richards erkennt ihn kaum
Wie der Rolling Stone berichtet, begann die Stones-Version von „Zydeco Sont Pas Salés“ („Die grünen Bohnen sind nicht salzig“) damit, dass Produzent C.C. Adcock Mick Jagger fragte, ob er zum Album beitragen wolle. Jagger erhielt eine recht reduzierte Version des Songs mit Akkordeonspieler Steve Riley, zu der er Mundharmonika hinzufügte und den Titel auf Französisch-Kreolisch einsang. Da die Version, die Jagger hörte, nur zwei Strophen hatte, suchte er nach weiteren Versionen, um den Text zu erweitern.
„Ich habe mich umgesehen und aus älteren Versionen ein paar Strophen übernommen“, sagt er dem Rolling Stone.
Anschließend nahmen Richards und Ron Wood unabhängig voneinander Gitarrenparts auf – wobei Richards gesteht, dass er zunächst gar nicht wusste, wer auf dem fast fertigen Track alles mitspielte.
„Ich hatte keine Ahnung, dass Ronnie und Mick drauf sind. Ich war der Letzte. Es geschah alles ziemlich unabhängig voneinander. Ich hörte den Track und dachte: ‚Den Mundharmonikaspieler kenne ich.‘“
Trotz ihrer Liebe zum Zydeco fanden die Stones es herausfordernd, den Song zu covern. Richards musste sich ebenso an die zydeco-typischen Rhythmen gewöhnen wie Jagger. „Das Schwierige ist die Taktlänge“, sagt er. „Das ist etwas knifflig, weil es kein gerader Zwölftakter ist – aber das ist auch der Reiz daran.“
Mischung aus Tradition und Stromschlag
Durch die Kombination aus Musikern aus Louisiana und den Stones ist eine Art Hochspannungs-Version von „Zydeco Sont Pas Salés“ entstanden, die Chenier’s genreübergreifendem Ansatz gerecht wird und Zydeco im wörtlichen Sinne verstärkt.
„Es war ziemlich altmodisch und folkloristisch, als ich es aufnahm“, sagt Jagger über das ursprüngliche Playback, das er hörte. „Jetzt klingt es ganz anders. Ich mag die Originalversion auch, aber beide sind interessant. Es macht Spaß, solche Sachen zu machen. Manchmal klappt es, manchmal klingt es nach Müll. Aber das hier klingt irgendwie anders und interessant.“ (An die Produzenten: Können wir vielleicht irgendwann auch die andere Version hören?)
Unterdessen arbeiten die Stones offenbar weiter an einem neuen Album in London – erneut mit Produzent Andrew Watt, mit dem sie bereits bei Hackney Diamonds zusammengearbeitet haben. Richards sagt dem Rolling Stone:
„Wir setzen gerade ein paar Sachen zusammen und schauen, was dabei herauskommt. Wir nehmen ständig auf, also immer wenn wir uns zusammentun können, wird aufgenommen.“