„Falsch rübergekommen“: DFB-Präsident Niersbach verteidigt ‚Gaucho Dance‘

Der "Gaucho Dance" schlägt immer noch hohe Wellen. Nun hat sich DFB-Präsident Niersbach in die Debatte eingeschaltet und die Spontan-Aktion verteidigt. Sie sei "missverständlich rübergekommen".

>>> In der Galerie: Gaucho Dance – Die Bilder von der Siegesfeier in Berlin

Es war wohl doch nicht nur ein harmloser Scherz: Nachdem sich Miro Klose, André Schürrle, Mario Götze, Shkodran Mustafi, Toni Kroos und Roman Weidenfeller, die gemeinsam im brasilianischen Camp in Bahia eine Wohngemeinschaft gebildet hatten, auf der Siegesfeier der deutschen Nationalelf in Berlin zu einer spontanen Tanzeinlage hinreißen lassen haben, in der zu gebücktem Gang gesungen wurde „So gehen die Gauchos, die Gauchos gehen so“, meldet sich nun DFB-Präsident Wolfgang Niersbach zu Wort und findet beschwichtigende Worte für die von der ARD als „Gaucho Dance“ getaufte Aktion: „Es tut uns leid, wenn dies bei einigen falsch und missverständlich rübergekommen ist.“

Um den möglichen Image-Schaden zu begrenzen, will Niersbach Argentiniens Verbandschef Julio Grondona einen Brief schreiben und darauf hinweisen, dass es sich nur um einen Spaß gehandelt habe, der keinesfalls despektierlich gemeint war. Man habe größten Respekt vor Argentinien, beste Beziehungen zum dortigen Verband und freut sich auf das baldige Wiedersehen beim Länderspiel in Düsseldorf. Dort könnten die Himmelblauen am 3. September Revanche für die Niederlage im WM-Endspiel nehmen.

Wie der Chef des weltgrößten Sportverbandes ebenfalls mitteilte, wisse er von Oliver Bierhoff,  „dass die Idee der Spieler spontan aus der Emotion und Freude heraus entstanden ist.“ Seiner Überzeugung nach sind die Beteiligten „alle absolut anständige und faire Sportsleute, die sich über niemanden lustig machen, sondern einfach nur ausgelassen mit den Fans feiern wollten.“

Der „Gaucho Dance“ hatte in den Medien ein geteiltes Echo hervorgerufen. Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ beurteilte die Aktion als „gigantisches Eigentor“, während die „Süddeutsche Zeitung“ davon sprach, dass man nun deswegen nicht die „Keule der Political Correctness“ schwingen müsse. Auch im Netz polarisierte der Auftritt des DFB-Sextetts. Auf Facebook war zu lesen, dass man sich in Deutschland wohl einfach im „Land der Spielverderber“ befände. Eine Twitter-Userin befand hingegen, dass durch diese Aktion „Arbeit gegen Rassismus in 5sec zunichte gemacht“ und jede Glaubwürdigkeit verloren würde.

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