Filmkritik von Dustin Hoffman: „Kinoproduktionen sind so schlecht wie nie“

„Ich denke, der Film ist gerade so schlecht wie niemals zuvor“: Aufgrund von Zeitdruck und finanziellen Engpässen ist laut Dustin Hoffmann das Niveau von Filmen auf dem untersten Stand seit Jahrzehnten.

„Setzen, Sechs!“, so lautet das Urteil, das Dustin Hoffman der aktuellen Film-Industrie gibt. In einem Interview mit der Zeitung „The Independent“ kritisierte der Hollywood-Star die Branche, deren Qualität unter dem enormen Zeit- und Finanzdruck so sehr wie niemals zuvor leide.

Mit diesem Sinkflug geht laut Hoffman ein wahrer Aufschwung des Fernsehens einher: „Ich denke, jetzt gerade ist Fernsehen besser als es jemals war, und ich denke, der Film ist gerade so schlecht wie niemals zuvor – in den 50 Jahren, in denen ich das tue, ist er am schlechtesten.“ Als Grund für dieses cineastische Armutszeugnis nannte der 77-Jährige die steigenden Kosten für Filmproduktionen, die wiederum nur durch eine kürzere Dauer kompensierbar sind.

Darunter leidet dann wiederum das Filmniveau: „Es ist hart, zu glauben, du könntest heutzutage gute Arbeit für so wenig Geld machen. Wir haben ‚The Graduate’ gemacht und dieser Film hat noch immer Bestand. Er hatte ein wundervolles Skript, mit dem sie drei Jahre verbracht haben, und einen außergewöhnlichen Regisseur mit einer außergewöhnlichen Besetzung und Crew, aber das war ein kleiner Film, vier Wände und Schauspieler und es waren 100 Drehtage.“

Der zweifache Oscar-Preisträger hatte 2012 mit dem britischen Comedy-Drama ‚Quartet’ sein Regie-Debüt. Seither habe er kein neues Projekt gefunden, in das er sich vertiefen wollte. Letztlich zähle in der Filmindustrie hier leider vor allem eines: „[…] Es geht nur darum, ob deine Filme Geld einspielen oder nicht.“ 

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