„Game of Thrones“: Warum Kleinfinger Sansa niemals dem Vergewaltiger überlassen hätte

Nachdem George R.R. Martin bereits sein Missfallen über die Vergewaltigung von Daenerys in der „Game of Thrones“-Pilotfolge kundtat, hat der Autor nun ein weiteres Hühnchen mit den Serienmachern zu rupfen.

Laut James Hibberds kürzlich erschienenem Enthüllungswerk „Fire Cannot Kill a Dragon“ gab es neben Daenerys‘ Vergewaltigung in der „Game of Thrones“-Pilotfolge noch eine weitere Entscheidung der Serienmacher, mit der sich Autor George R.R. Martin so gar nicht anfreunden konnte: die Ehe zwischen Sansa Stark (Sophie Turner) und Tyrann Ramsay Bolton (Iwan Rheon) .

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Die von Petyr Baelish aka Kleinfinger (Aidan Gillen) initiierte Zweckehe, die mit einer Vergewaltigung in der Hochzeitsnacht beginnt, sorgte bereits bei ihrer Ausstrahlung unter Fans der Serie für Diskussionen. So stritt man sich unter anderem darüber, ob sich Kleinfinger über Ramsays sadistischen Charakter im Klaren gewesen sei, als er ihm Sansa widerstandslos auslieferte.

„Kleinfinger hätte Sansa niemals an jemanden übergeben, der ihr etwas Böses antun würde“

Wenn es nach Martin gegangen wäre, hätte diese unglückliche Verbindung niemals stattgefunden. So erklärte der Autor der „Das Lied von Eis und Feuer“-Buchreihe, auf der die Erfolgsserie basiert, in einem Interview, dass Kleinfinger im Buch „von Sansa besessen“ gewesen sei. So habe Baelish sie die Hälfte der Zeit „als die Tochter gesehen, die er mit Catelyn Stark hätte haben können, wenn er diese geheiratet hätte“ und den Rest der Zeit als ein Abbild ihrer Mutter, das er für sich selbst hätte haben wollen. „Er hätte Sansa niemals an jemanden übergeben, der ihr etwas Böses antun würde“, so Martin, „in den Büchern wird das ganz anders ablaufen.“

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Auch die in der Serie aufgestellte Behauptung, Kleinfinger sei sich über Ramsays sadistische Ader nicht im Klaren gewesen und habe „einen Fremden“ unterschätzt, scheint mehr als unwahrscheinlich. So wird er sowohl in Martins Büchern als auch in der TV-Serie als höchst informierter Insider porträtiert, der sich vor allem mit den adeligen Familien von Westeros bestens auskennt.

„Wenn du es nicht wusstest, bist du ein Idiot. Wenn du es wusstest, bist du mein Feind“

Das weiß auch Sansa, die in der sechsten Staffel bei ihrem Wiedersehen mit Baelish passend resümiert: „Wusstest du von Ramsay? Wenn du es nicht wusstest, bist du ein Idiot. Wenn du es wusstest, bist du mein Feind.“ In Martins Büchern heiratet das Bolton-Oberhaupt übrigens statt Sansa deren Kindheitsfreundin Jeyne, die in der Serie nur einen kurzen Auftritt hat.

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Zuletzt hatte Martin bereits sein Unbehagen bezüglich einer weiteren Vergewaltigungsszene kundgetan. Dabei bezog er sich auf einen Moment in der Pilotfolge, in dem Khal Drogo (Jason Momoa) seine neue Frau trotz ihres deutlichen Unwohlseins in der Hochzeitsnacht vergewaltigt. Obwohl Daenerys (Emilia Clarke) weint, lässt er nicht von ihr ab. Im Buch handelt es sich um eine Liebesszene, in der Khal die Nervosität von Daenerys bemerkt, ihre Tränen wegwischt und sie sich einander langsam annähern, bis es zum Sex kommt.

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„Wir haben nie darüber gesprochen, es hat alles schlimmer gemacht, nicht besser“, heißt es in dem neuen Hintergrundbericht von George R.R. Martin. Die Serie war bereits aufgrund ihres Umgangs mit sexueller Gewalt in die Kritik geraten, die Aussage des Buchautoren ließ die Diskussion neu entfachen.

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