Gigant des Minimalen – Bruce Willis kommt in gleich zwei neuen Filmen

Seit „Pulp Fiction“ hat er um die 20 Rollen geschultert, in die Kamera geladen und ohne viel Tammtamm abgefeuert. Macht im Schnitt drei Filme pro Jahr. Trotzdem meinen viele, Bruce Willis sei ein fäuler Bastard. Weil er nur zwei Gesichtsausdrücke benutze: mit Bruce-Schmunzeln – und ohne. Zudem wirke er mit notorischer Gagengeilheit wie ein fleischklopsgewordener Planet Hollywood, der noch ein paar US-Kleinstädte oder republikanische Präsidenten kaufen wolle. Und dann gebe es es für Zeug wie „Mercury Rising“ oder „Ausnahmezustand“ wirklich keine andere Ausrede als Narkolepsie. Soweit die Anklageschrift Letzteren Punkt werden seine zwei neuen Filme nicht entkräften. Sowohl in den zeitschleifenden Szenen einer Ehe von Rob Reiners Schmonzette „An Deiner Seite“ (ab 233.) mit Michelle Pfeiffer wie in der kleinkalibrigen Killer-Komödie „Keine halben Sachen“ (ab 20.4.) täuscht er etwas wie Schauspiel vorliebig mit wechselnden Perrücken vor (ohne je darin seine eigene Leistung aus „Der Schakal“ zu schlagen). Dennoch käuen die Willis-Widerständler in Presse und Publikum nur die halbe Wahrheit wieder. Wer bloß würgt wegen des Mannes McMovies, dem muss man mit dessen Leckerbissen das Maul stopfen. Mit „The Sixth Sense“ natürlich, „12 Monkeys“ oder „Nobody’s Fool“. Magischen Minimalismus liefert er bei gutem Material. Es gibt keinen, der seine Person so sehr hinter Parts zurückstellt, der aus dem mimischen Repertoire immer die unscheinbarste Variante wählt So hat Willis einst den Actionhelden John McLane menschlich gemacht Im Streufeuer eines absurden Rollenspektrums trifft der mutigste Multimillionär in der Filmbranche stets das Gute mit dem Schlechten.

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