‚Guten Draht erhalten‘: U2- Manger Guy Oseary über die Marketingstrategie hinter „Songs Of Innocence“

Der Veröffentlichungs-Coup für das neue Album von U2, "Songs Of Innocence", hat selbst Insider überrascht. Nun spricht erstmals ihr Manager Guy Oseary über die plötzlich geänderte Marketingstrategie.

Der Überraschungscoup, dass das neue Album von U2, „Songs Of Innocence“, zunächst kostenlos über iTunes verfügbar sein würde, bevor es Mitte Oktober zum regulären Verkauf angeboten wird, hat wohl selbst Insider überrascht. Zumindest hatten hartgesottene Fans nach den zuletzt veröffentlichten Songs „Ordinary Love“ und „Invisible“ ein völlig anderes Album erwartet. U2 hatten letzteren Track sogar in der „Tonight Show“ von Jimmy Fallon gespielt – was die Annahme, es könnte sich um eine Single aus der neuen LP handeln, vielmals gesteigert hatte.

Nachdem aber im März erste Pläne für die Veröffentlichung des Albums und eine anstehende Tour gemacht wurden (weil das Werk zu dem Zeitpunkt schon längst fertig war?), gab es wohl erste Kontakte mit Apple, die eine Neuausrichtung der Marketingstrategie mit sich brachten. U2-Manager Guy Oseary gab „Billboard“ nun erste Informationen über den Gedankenumschwung:

„Manche Gelegenheiten ergaben sich von selbst, und der Super Bowl war eine sehr schöne Sache und genau das richtige Umfeld für die RED Kampagne. Die Band hat nun bereits fünf Jahre an dem Album gearbeitet und es kam irgendwann die Idee auf, Anfang des Jahres etwas zu tun, damit der Kontakt mit dem Publikum nicht einfach abreißt. Wir hatten dann einen Auftritt bei Jimmy Fallon und „Invisible“ veröffentlicht, wir haben den Soundtrack für „Mandela“ gemacht und waren bei den Oscars aufgetreten – einfach um aktiv zu bleiben. In den letzten Monaten kam dann der Kontakt mit Apple zustande. Sie waren bei allem so entgegenkommend und vorausdenkend und haben sowieso einen wirklich guten Draht zu der Band. Zum Schluss ergab sich alles wie von selbst.“

Abgesehen davon, dass sich trotz der Möglichkeit, das Album kostenlos zu erhalten, nicht so viele Musikfans dafür entschieden haben, „Songs Of Innocence“ zu downloaden, wie allgemein von Universal, U2 und Apple wohl angedacht, könnte es eine kluge Entscheidung gewesen sein, das Album nicht um die bereits veröffentlichten Singles zu erweitern. Sowohl „Ordinary Love“ als auch „Invisible“ verkauften sich nämlich alles andere als gut. Nur 115.000 Einheiten konnten von „Ordinary Love“ umgesetzt werden (das reichte für Platz 99 in den Billboard Top 100). „Invisible“ war ähnlich wie jetzt das neue Album zunächst kostenlos und exklusiv via iTunes erhältlich. Im Anschluss wurden laut „Billboard“ etwa 64.000 Downloads gemessen.

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