Hi Tech Toys

Wenn Sony seinen Internet-Musikladen Connect für das europäische Publikum öffnet, steht der Hersteller auch gleich mit neuen Aufnahme-Geräten bereit: Walkmänner für die HI MD speichern bis zu 45 Stunden Musik auf einem einzigen Wechselmedium. Damit sind sie den herkömmlichen Mini-Disc-Recordern haushoch überlegen.

Ausgerechnet Apple, der Computer-Hersteller mit dem Sinn fürs Elitäre, hat der Welt vorgemacht, wie das Geschäft mit Musik aus dem Internet funktioniert: eine elegante Software, die den virtuellen Musikladen gleich mit allen erdenklichen Jukebox-Funktionen verbindet, dazu die passenden Mobilplayer-Modelle, die das Kulturgut aus dem Netz gigabyteweise auf die Straße bringen – so klingelte die Apple-Kasse auf Anhieb.

Die Konkurrenz aus dem Unterhaltungselektronik-Lager konnte da nur neidvoll staunend zuschauen. Jetzt ist Sony aufgewacht: Während Apple sich in diesen Tagen auf das Europa-Debüt seines iTunes Music Store vorbereitet, präpariert sich der japanische Konzern für den Start eines ganz ähnlichen Projekts. Sony nennt seinen Internet-Plattenladen kurz und bündig Connect; die passende Software, SonicStage genannt, integriert ebenfalls die Funktionen der Probehörens, des kostenpflichtigen Musikdownloads, der Musikverwaltung auf der PC-Festplatte und der Übertragung an mobile Gerätschaften – vor allem an solche, die mit dem von Sony entwickelten Kompressionsformat ATRAC arbeiten. Während Apple von Anfang an auf die Festplatte als Speichermedium setzte, hält Sony an der Mini Disc fest, die, pünktlich zum Connect-Start, nun auch in einer runderneuerten Version erscheint. Die heißt selbsterklärend Hi MD, will sagen: Der zierliche, ursprünglich nur 177 Megabyte fassende Diskus speichert in der Hi-Version nun ein Gigabyte, also fast die sechsfache Datenmenge. Im Super-Langspielmodus ATRAC3 plus reicht diese Kapazität für stattliche 45 Stunden Repertoire.

Allerdings laufen die neuen Scheiben nur auf einer neuen Generation von Mini-Disc-Walkmännern. Sie halten nun, gerade noch rechtzeitig vor der Urlaubs-Saison, ebenfalls Einzug in die Medien-Supermärkte. Das Flaggschiff der Hi-MD-Modelle schmückt sich mit einem hoch eleganten Magnesium-Gehäuse, gehorcht den Befehlen einer Kabel-Fernbedienung mit dreizeiligem LCD-Fenster und demonstriert exemplarisch, was die neue Geräteart so alles kann: Über einen USB-Anschluss saugt der MZ-NH1 genannte Edel-Recorder nicht nur Musik aus dem Computer, sondern, wie eine mobile Wechsel-Festplatte, sogar Daten aller Art. Neben der Hi MD akzeptiert das Gerät auch die konventionelle Mini Disc – sowohl im Wiedergabe- als auch im Aufnahmebetrieb. Er kann diesem betagten Medium sogar zu erhöhter Aufnahme-Kapazität verhelfen: Formatiert er es im Hi-MD-Modus, reicht der Speicherplatz für 305 Megabyte.

Mit einem Preis von rund 450 Euro ist der MZ-NH1 allerdings auch alles andere als eine Sparbüchse; zum Glück gibt es preisgünstigere Alternativen. Für 300 Euro zum Beispiel ist das Modell MZ-NH600 zu haben, das sich mit seiner Ausstattung, zu der analoge und digitale Audio-Eingänge gehören, keineswegs verstecken muss. Nur die aus Acryl gefertigte Fassade geriet etwas schlichter. Und wer auf einen Mikrofon-Anschluss verzichten kann, kommt noch preisgünstiger in den Hi-MD-Genuss: Rund 250 Euro kostet das Einsteiger-Modell MZ-NH600.

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