High-Tech-Toys

Schöne neue Medienwelt: Im Porti für MP3 Musik schnurrt eine Festplatte, Signalprozessoren trimmen Kopfhörer auf Kino-Akustik und bringen TV-Bilder gestochen scharf auf die Mattscheibe. Auch vor der analogen Welt macht der Fortschritt nicht Halt: Der High Tech Einsatz sorgt für prächtige Boxen zum Freundschaftspreis - und für Schallwandler, für die der Begriff Lautsprecher schon fast zu profan ist. Eine Neuheiten Auswahl.

Surround Via Funk

Eine Kopfhörer-Familie von AKG sorgt für diskreten Heimkino-Spaß: Ihre Elektronik bereitet Soundtracks mit raffinierten Signalprozessoren auf und funkt sie an die beiden Hörkapseln. Die klingen dann fast so raumfüllend wie ein mehrkanaliges Lautsprecher-Set Die beiden Modelle Hearo 777 (um 500 Mark) und 888 (um 700 Mark) verarbeiten den Kino-Ton mit einem Dolby-Surround-Decoder, der brandneue Hearo 999 (um 1100 Mark) beherrscht sogar Dolby Digital.

Im Sessel oder unterwegs

Mit seinen neuen Kopfhörer-Modellen hat es Sony auf die Genießer abgesehen: Das große, geschlossene Modell MDR-CD2000 (um 500 Mark) taugt für das große HiFi-Konzert im Wohnzimmer, die leichte Variante MDR-G28LP (um 150 Mark) ist für alle mobilen Musikliebhaber gedacht, die mehr wollen als den oft nur dünnen Klang der üblichen Walkman-OhrstöpseL

TV mit dem Notebook

Dass man mit dem Computer fernsehen und Radio hören kann, gehört zu den Multimedia-Binsenweisheiten. Aber jetzt klappt die Sache ohne komplizierte Hardware-Nachrüstung: Pinnacle bietet ein kleines Kästchen an, das dem Rechner Fernseh- und Videobilder oder auch Hörfunkprogramme über einen USB-Anschluss zuspielt. Damit ist der Medienkonsum selbst via Notebook möglich. Das pfiffige Gerät kann sogar Standbilder speichern. Es heißt Studio PCTV USB und kostet um 250 Mark.

Eine Woche Musik

Die ganz heißen HiFi-Neuheiten kommen derzeit aus der Computer-Industrie: Creative, der Spezialist für multimediales PC-Zubehör, kündigt einen winzigen Mobilrecorder an, der in seinem Inneren eine 6 Gigabyte große Festplatte rotieren lässt. Dieser flinke Datenträger reicht für ein gigantisches Ton-Archiv von beinahe einer ganzen Woche MP3-Musik. Aber auch unkomprimierte Wave-Dateien, die der angeschlossene PC direkt aus CD-Vorlagen herauszieht, kann das Maschinchen speichern. Es ist bereits auf künftige Kopierschutz-Standards, die derzeit unter dem namen SDMI entwickelt werden, vorbereitet, damit also uneingeschränkt zukunftssicher. Außerdem lässt sich seine Steuerungs-Software jederzeit gegen aktuellere Versionen austauschen – online aus dem Internet, versteht sich. Das D.A.P. JukeBox genannte Gerät hat sogar eine Schaltung an Bord, die für synthetischen Raumklang sorgt – alles zum Komplettpreis von rund 1500 Mark.

Der Scharfmacher vom Dienst

Sony hat eine neue Formel für scharfe Bilder. Sie heißt DRC („Digital Reality Creation“), und die Technik, die dahinter steht, kann sich wirklich sehen lassen. DRC peppt nämlich sämtliche Video-und TV-Signal auf – nach Vorbildern perfekter Signalverläufe aus einer im Gerät eingebauten Datenbank. Außerdem verdoppelt DRC alle Bildpünktchen in jeder Zeile eines Mattscheibenbilds, und im üblichen 50-Hertz-Modus verdoppelt die Technik sogar zusätzlich die Zeilenzahl. Läuft Sonys DRC-Fernseher im flimmerfreien 100-Hertz-Betrieb – der Zuschauer hat hier erstmals die Wahl -, dann fallt zwar die Zeilenverdopplung weg. Dennoch geraten die Bilder ungemein knackig, detailreich und konturenscharf. Eines der ersten DRC-Modelle ist der mächtige 96-Zentimeter-Bolide KV-36 FS70 zum Flaggschiff-Preis von 7000 Mark.

Gutes für Einsteiger

Wenn man die Frequenzweichen aus den Zweige-Böxchen NuWave 3 herausschraubt, traut man seinen Augen nicht: Was sich da an Bauteilen auf zwei Platinen-Stockwerken tummelt, gibt es sonst nur in teuren High-End-Modellen. Kein Wunder also, dass die kompakten Regal-Lautsprecher ausgezeichnet klingen – sehr lebendig und mit erstaunlich tiefen, sauberen Bässen. Da ist der Preis von 485 Mark pro Box fast ein Freundschaftstarif. Hersteller Nubert kann es sich leisten: Der schwäbische Perfektionist vertreibt seine Ware direkt und erspart sich und seiner Kundschaft eine komplette Handelsspanne. Einkaufen bei Nubert geht so: 0800-6823780 anrufen, Katalog ordern, Box bestellen. Und wenn der Lautsprecher nicht gefällt? Einfach zurückschicken, Nubert erstattet den Preis.

Prinzip Baukasten

Magnat meldet Boxenzuwachs: Unter dem Familiennamen Vintage 1 stellt der Hersteller vier verschiedene Lautsprechermodelle vor, die sich nach Belieben kombinieren lassen – zur kompletten Surround-Anlage oder auch nur zu einem Stereo-Paar. Alle vier Bassreflex-Boxen sind so abgestimmt, dass sie auch als Mehrkanal-Ensemble harmonisch klingen. Ihre wichtigsten gemeinsamen Merkmale: Aluminium-Membranen in ihren Tief-Mittelton-Chassis, Seidenkalotten in den Hochtönern. Die Schallwände schmücken sich mit dekorativen Abschrägungen. Das größte Kaliber, eine Standbox mit zwei 17-Zentimeter-Tieftönern, heißt Vintage 120 und kostet um 500 Mark. Die Regalbox 110 kommt mit nur einem 17 Zentimeter großen Tieftöner aus und ist für 300 Mark zu haben. Eine zierlichere Variante mit einem 13-Zentimeter-Tiefton-Chassis heißt Vintage 105 und kostet um 250 Mark. Der passende Center-Speaker Vintage Center 1 schließlich schlägt mit 300 Mark zu Buche.

Video gleich an Bord

Der Zweitfernseher ist in deutschen Haushalten eine feste Größe, der Zweit-Videorecorder setzt sich ebenfalls durch. Was liegt da näher, als beide Geräte in einem Gehäuse zu kombinieren? Die praktischen Komplettpakete gibt’s mittlerweile in etlichen Varianten, zum Beispiel bei Thomson: Das Modell 21B25FT (Preis: um 1000 Mark) hat eine 51-Zentimeter-Bildröhre, ist also genau das richtige Kaliber für das Schlafzimmer oder für den Schreibtisch. Zwei Tuner bereiten das Programmangebot unabhängig voneinander auf; der eingebaute VHS-Recorder kann also lautlos einen RTL-Spielfilm aufnehmen, während der Bildschirm die Harald-Schmidt-Show auf SAT1 herzeigt. Auf die 99 Stationsspeicher aber haben beide Tuner den Zugriff: Man braucht sie nur einmal mit der automatischen Suchlauffunktion zu programmieren, ein weiterer Vorteil des komfortablen Kombi-Konzepts.

Man gönnt sich ja sonst nichts

Als Dieter Burmester, High-End-Pionier aus Berlin, vor drei Jahren seine Lautsprechergiganten B97 vorstellte, da stand die Fachwelt Kopf: Eine auch nur annähernd vergleichbare Materialschlacht hatte sie lange nicht mehr zu Gesicht bekommen. Jetzt hat Burmester die exquisiten Boliden auf ein handlicheres Maß verjüngt. Die neuen Kreationen seines Hauses heißen B99, sind nun nicht einmal mehr mannshoch, warten aber dennoch mit den entscheidenden Ingredienzen der hoch gelobten Superboxen auf. Dazu gehören doppelte, gegen Schwingungen resistente Gehäusewände und computervermessene Chassis. Nur Sparbüchsen sind sie natürlich nicht: 59 800 Mark verlangt Burmester pro Paar.

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