Illuminata

Die Auflösung der Einheit von Zeit und Raum des Theaters zählt seit D.W. Griffith und SM. Eisenstein zu den Meilensteinen der Filmgeschichte. Immer wieder aber reizt der Mikrokosmos der Bühne die Filmwelt. Selbst in Zeiten des fast komplett animierten Hollywood-Kinos heimst eine fulminante Reminiszenz wie „Shakespeare In Love“ die Oscars reihenweise ein. In vielen Punkten erinnert „Illuminata“, bereits 1998 entstanden, an Shakespeares Liebeserklärung. Als Autor gerät John Turturro mit seinem unvollendetem Werk zwischen die Interessen der Theater-Besitzerin (Beverly D’Angelo), eines herablassenden Großkritikers und einer alternden, liebeshungrigen Diva (Susan Sarandon). Dabei erhöhen Ort und Zeit der Handlung auf und hinter einer Kulisse von 1905 einerseits den Unterhaltungswert der theatralischen Intrigen, entlarven jedoch auch um so pointierter den aktuellen Jahrmarkt der Eitelkeiten – nicht nur im Showbiz. Die Vorlage war übrigens ebenfalls ein Theaterstück, von Brandon Cole, der mit Turturro auch das Drehbuch zu dessen Regiedebüt „Mac“ verfasst hat.

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