James Cameron: „Avatar: Fire And Ash“ bekommt Anti-KI-Disclaimer

Der Regisseur will Herzen bewegen, Maschinen können das nicht.

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Seit 2009, als die „Avatar“-Reihe erstmals ihr bläuliches Schimmern verbreitete, gilt die Mischung aus Sci-Fi, Animation und 3-D-Technik als Zukunftskino schlechthin. Ein Paralleluniversum, irgendwo da draußen. Wie geschaffen eigentlich für Experimente mit künstlicher Intelligenz. Maschinen kreieren kreative Inhalte auf einem Fantasy-Planeten. Doch an diesem Wochenende (22./23. Februar) bügelte „Avatar“-Regisseur und-Autor James Cameron Überlegungen dieser Art kategorisch ab. Auf einer Fragestunde mit Publikum in Wellington, Neuseeland stellte er erste Details des dritten Films „Fire And Ash“ vor.

Fachbesucher Josh Harding schrieb dazu auf seinem „X“-Account: Cameron bestätigte beim Talk im Circe Theatre, dass der neue „Avatar“ mit einem Einspieler eröffnet wird, auf dem zu lesen ist: „Bei der Herstellung dieses Films wurde keine generative KI verwendet.“

James Cameron ist kein Fan von KI

Bereits im Juli 2023 hat sich der dreifache Oscar-Preisträger gegen künstliche Intelligenz gewandt. Er verwies damals auf seinen Robo-Mensch-Klassiker „Terminator“, um zu erläutern, was er vom Aufstieg der künstlichen Intelligenz auch in der Unterhaltungsindustrie hält.

„Ich habe euch 1984 gewarnt, und ihr habt nicht zugehört“, knurrte er damals. Nach seiner Einschätzung sei die KI-Technologie keineswegs in der Lage, eine komplexe Autorenschaft zu ersetzen: „Es geht nie darum, wer es geschrieben hat, sondern darum, ob es eine gute Geschichte ist.“

Seine Ansicht vertrat Cameron mit Verve und Emotionen. „Ich persönlich glaube einfach nicht, dass ein körperloser Geist, der nur wiederkäut, was andere lebendige Geister geschaffen haben – über das gelebte Leben, über Liebe, über Lügen, über Angst, über Sterblichkeit – und das alles zu einem Wortsalat zusammenfügt und dann wiederkäut … Ich glaube einfach, dass das ein Publikum bewegen wird.“

Dem „Avatar“-Regisseur entgehen die Fortschritte trotzdem nicht

Natürlich beobachte er mit offenem Blick die Entwicklungen. Er schaue auch interessiert darauf, wie KI-Techniken am Drehbuch-Prozess beteiligt sind und sich dieses System auf die Branche auswirken werden. „Warten wir 20 Jahre ab, und wenn eine KI einen Oscar für das beste Drehbuch gewinnt. Dann können wir sie vielleicht ernst nehmen“, so das Fazit des Kanadiers.

In seiner Rolle im Aufsichtsgremium die Tech-Firma StabilityAI ergänzte er: „Ich habe meine Karriere damit verbracht, aufkommende Technologien zu erforschen, welche die Grenzen des Möglichen verschieben, um unglaubliche Geschichten zu erzählen.“ Soweit sei es aber längst noch nicht.

Bei der Talk-Runde in seiner Wahlheimat ließ sich Cameron weiterhin entlocken, dass er bereits Szenen für einen vierten Teil im voraus gedreht hätte. Gleichwohl wäre er auch bereit, nach dem dritten Aufschlag Schluss zu machen, wenn „Fire And Ash“ nicht die Erfolgsziele erreichen würde. Der Film soll kurz vor Weihnachten 2025 in die Kinos kommen.