Jimmy Fallon kuschelt mit Donald Trump – und das Netz schäumt vor Wut

Der Late-Night-Talker strich dem republikanischen Präsidentschaftskandidaten durch die wallende Mähne und stellte nur allzu brave Fragen. Auf Twitter gab es dafür heftige Kritik.

Am Donnerstag (15. September) hatte Jimmy Fallon in seiner „Tonight Show“ politischen Besuch: Donald Trump, Präsidentschaftskandidat der Republikaner, beehrte den Late-Night-Talker auf der Zielgraden seiner Harmonie-Kampagne, mit der er derzeit versucht, sein miserables Image zu verbessern. Fallon gilt vor allem als Sprachrohr vieler jüngerer, gut gebildeter Zuschauer (also einer Wählergruppe, für die Trump so ziemlich der letzte ist, den sie wählen würden). Insofern war der Auftritt ein echter Lackmustest, ob der Amerikaner auch in einem solchen Umfeld Sympathiepunkte sammeln kann. Er konnte – aber das lag vor allem an dem Gastgeber der Show.

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Obwohl Fallon den Milliardär in früheren Sendungen mit einigem Esprit imitierte, hielt er sich in der aktuellen Sendung auffällig zurück. Im Eingangsmonolog gab es nur ein sporadisches Witzchen über den Politiker, der zur Zeit in den Wahlumfragen wieder Land gewinnt. Dabei machte er sich vor allem über Trumps Frisur lustig, die im Laufe des Gesprächs mit dem 70-Jährigen zum Zentralthema wurde. So strich Fallon ihm sanft durch die glatt geföhnte Mähne und verstrubbelte dem irritierten Politiker so die Frisur. Zusätzlich stellte er harmlose Fragen über die Kampagne der Republikaner und gab ihm genügend Raum, seine eigenen Witzchen zu machen.

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Erschreckenderweise blieb so das Bild eines prominenten TV-Moderators haften, der überhaupt kein Interesse hat, Trump auf den Zahn zu fühlen. Und das obwohl Fallon für seine scharfzüngigen Gesellschaftsbeobachtungen bekannt ist. Auf Twitter gab es dafür viel Häme.

Obwohl viele Kritiker deutlich machten, dass Fallon eben kein politischer Journalist sei, wurde ihm attestiert, klassische Hofberichterstattung abzuleisten.

https://twitter.com/jonlovett/status/776656931364757504

Ein Twitter-User verstieg sich sogar zu dem Vergleich, dass der Moderator wie wie einst Leni Riefenstahl agiere, die Adolf Hitler und die Nationalsozialisten mit Propagandafilmen unterstützte.

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