Joe Satriani: Eddie Van Halen war „der Größte unserer Generation“

Von Gitarrist zu Gitarrist: Joe Satriani sagt über Van Halen, dass er mit seinem Spiel die Fähigkeit hatte, ihm „den Atem zu nehmen“ und sein Herz unkontrolliert schlagen zu lassen.

Die Rockwelt trauert um Eddie Van Halen. Der Musiker erlag am Dienstag, den 6. Oktober, mit 65 Jahren dem Kehlkopfkrebs. Er war einer der innovatisten und einflussreichsten Gitarristen der Rock-Geschichte – und auch Joe Satriani ließ sich von dem Mitglied der Hardrock-Truppe Van Halen mitreißen. Für „Billboard“ erinnerte sich der 64-Jährige an den Gitarristen.

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Eddie Van Halen, der Gitarrist mit „mit einem Lächeln und Swagger“

Keiner hatte es so drauf, wie Eddie Van Halen – da ist sich Satriani schon mal sicher. Erstmalig habe er ihn im Radio gehört. „Ich übte und hörte Radio und plötzlich kam ‚Eruption‘ [aus Van Halens selbstbetiteltem Debütalbum von 1978] und füllte meine Wohnung aus.“ Diese erste Berührung mit dem Können von Van Halen nahm ihn den Atem und ließ sein Herz völlig unkontrolliert schlagen. Für ihn wer er „der Retter“ und „die rechte Hand des Untergangs“, aber immer auch „mit einem Lächeln und Swagger“.

„Es war einfach so gut. Mein Vertrauen in die Musik wurde noch einmal erneuert, nur weil ich ihn spielen hörte“, führt der Musiker weiter aus. Denn in seinen Augen hatte Eddie Van Halen mehr als nur das technische Know-How drauf. So schaffte er es wie niemand sonst „das Herz und die Seele und die Persönlichkeit“ in jeden Teil der Musik stecken.

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Komplizierte Songs, den man trotzdem gerne zuhörte

Zudem lobt er in seinem Tribut die kompositorischen Fähigkeiten des Verstorbenen: „Als Songwriter schrieb er wirklich eingängige, solide, melodische Lieder, die Sinn ergaben. Sie waren komplizierter, als man denkt. Er hatte diese Gabe,  komplizierte und ungewöhnliche rhythmische Strukturen einzu bauen, aber sie klangen irgendwie so natürlich und einladend.“

So sehr Joe Satriani auch Van Halen verehrt – sie standen nie gemeinsam auf der Bühne. Die zwei Gitarristen begegneten sich auch nur kurz, als Satriani 1992 im Studio in Los Angeles an seinem Album „The Extremist“ arbeitete. „Er kam vorbei, um Hallo zu sagen und zu sehen, was ich vorhatte, und um Hallo zu meinem Produzenten Andy Johns zu sagen.“ Statt ihm von seiner Liebe für sein Gitarrenspiel zu erzählen, war er einfach nur von dem Star wie geblendet und redete nicht viel.

Danach versuchte Satriani noch öfter via Mail und Telefon Eddie Van Halen für seine Tour mit weiteren Gitarrenvirtuosen zu bekommen, aber darauf erhielt er nie eine Antwort von dem Rockstar.  „Ich hoffe, er wird als der Größte unserer Generation in Erinnerung bleiben“, resümiert Satriani am Ende seines Tributs.

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