Johanna von Orleans

von Luc Besson

Die Jahrhunderte, in denen Ketzer auf dem Scheiterhaufen landeten, gehören zu den dunklen Epochen der Menschheit Düster gestaltete Besson („Nikita“, „Im Rausch der Tiefe“) auch das gesamte Ambiente: Im Dauerregen versinken die Schlachtfelder, auf denen Mann gegen Mann, Lanze gegen Schwert blutige Kämpfe ausgetragen werden. Selbst seine Jeanne d’Arc, dargestellt von seiner Ex Milla Jovovich aus „Das 5. Element“, wird nicht von einer dreckigen Verwundung verschont Natürlich konzentriert sich sein Blick auf das schöne Model, hebt er es auf ein Piedestal, würdig einer strahlenden Volksheldin, die diese historische Figur bis heute ist Doch schwebt über Jeannes Heldentaten – nach einer göttlichen Eingebung befreite sie an der Spitze der französischen Truppen das von Engländern besetzte Orleans – die Melancholie des nahenden Todes. Nach ihrem Triumph wurde die 19-jährige bei Verhandlungen auf englischen Druck zur Ketzerin erklärt und verbrannt Überaus konventionell inszeniert, beschränkt Besson seine Regie-Manierismen auf optische Effekte bei Jeannes Visionen. Selbst ein Besson kratzt eben nicht an einem Nationalheiligtum.

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