Lollapalooza 2018: Dialog der Generationen

Es war ein schillerndes Festival der amerikanischen Gegenkultur, seit vier Jahren steigt die Party auch in Berlin. Nun findet das Lollapalooza erstmals auf dem Olympia-Gelände statt

Seit Lollapalooza im September 2015 zum ersten Mal auf dem Tempelhofer Feld in Berlin landete, ist der ständige Wandel auch zum Markenzeichen der europäischen Ausgabe des US-Festivals geworden. Bereits Anfang der Neunziger schuf der genresprengende Crossover-Geist von Ur­kurator Perry Farrell (­Jane’s Addiction) ein schillerndes Pan­optikum in der Festivalszene – sowohl beim Line-up als auch bei der Präsentation von Bühnen und Begleitprogramm. Lollapalooza betrat damals stilprägendes Neuland in einer eher unbeweglichen Open-Air-Landschaft, die mit vielen neuen Musikgenres nichts anzufangen wusste.

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Das Berliner Lollapalooza hat diese kreative Unruhe zwei Jahrzehnte später in seine DNA übernommen: Im vierten Jahr am vierten Ort wird weiterhin die musikalische Offenheit gepflegt. Nach Park und Pferderennbahn, nach Anwohner-Ärger und krea­tiven Ruhebedürfnis-Lösungen haben die Macher des größten Berliner Festivals für 2018 einen fast schon historischen Rahmen gefunden. Das altehrwürdige Olympiastadion, das bereits denkwürdige Mega­shows mit U2, Depeche Mode oder den Rolling ­Stones gesehen hat, vereinigt im September Elektro-Legenden mit R’n’B-Helden, britischen Pop mit HipHop aus Deutschland.

Kraftwerk
Kraftwerk

Kraftwerk und The Weeknd treffen aufeinander zu einem Dialog der Generationen – digitale Songs und Sounds von den Siebzigern bis heute. Imagine Dragons („What­ever It Takes“) wiederum stehen für die vieldimensionale Schule eines wuchtigen Neorock-­Entwurfs. So unterschiedliche Künstler wie The Wombats, Liam Gallagher, Casper und Wolf Alice repräsentieren ohne Schubladendenken Genres und Facetten der aktuellen Popkultur. Das alles auf vier Bühnen: zwei „Main Stages“ auf dem angrenzenden Maifeld, einer „Alternative Stage“ und der großen „Perry’s Stage“ im Stadion selbst.

Lollapalooza im Olympiapark 2018

Das mit dem örtlichen Nahverkehr bestens zu erreichende Gelände bietet also an zwei Tagen ein sehr gemischtes Festivalprogramm, von dem selbst die Jüngsten nicht ausgeschlossen sind. Tickets für Kinder bis zehn Jahre sind gratis zu bekommen. Das Junior-Ticket für 11- bis 14-Jährige geht für reduzierte 30 Euro über den Tresen. In guter alter US-Tradition flankieren ein „Kidzapalooza“, ein Öko-Park und eine „Fashion Zone“ das Pop-Event.

„Lage und Infrastruktur des Berliner Olympiageländes bieten eine optimale Voraussetzung für unser Live-Konzept. Die gute Bühnensicht im Stadion wird kombiniert mit dem weitläufigen Außengelände, in dem alles vorhanden ist, was es für ein spannendes und entspanntes Musikerlebnis braucht“, lobt sich das Lollapalooza-Team selbst. Und nicht ganz zu Unrecht. Denn damit ist die Idee vom weltläufigen Großstadtfestival zurückgekehrt, das eine Kombination aus Gemeinschaftserlebnis und individuellen (Musik-)Vorlieben bietet.

ROLLING STONE präsentiert Lollapalooza 2018

Berlin, am 8. und 9. September. Mit Kraftwerk, The Weeknd, Casper, Liam Galla­gher, The National, Imagine Dragons, Dua Lipa, Wombats, Alexis Taylor u. a. Tickets ab 139 Euro, Tagesticket ab 79 Euro

Peter Boettcher/Promo
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