Lovers

ab 11. November im Kino

In Luc Bessons „Im Rausch der Tiefe“ spielt Jean-Marc Barr einen Extremtaucher, der zu Delphinen spricht und an der Oberfläche in autistisches Lächeln verfallt. In seinem Debüt als Regisseur umkreist er nun mit der Video-Kamera die Sprache des Herzens, also die stummen Blicke, Gesten und verbalen Missverständnisse – und findet darüber zu einer cineastischen wie politischen Botschaft, die so unaufdringlich bleibt wie der ganze Film. Jeanne (Elodie Bouchez) und Dragan (Sergej Trifiinovic) begegnen sich in einer Pariser Buchhandlung, wo die Französin arbeitet und der jugoslawische Maler nach einer Ausgabe über einen italienischen Künstler fragt. Sie verabreden und verlieben sich, lernen turtelnd die Kultur, Sprache und Macken des anderen kennen. Dann soll Dragan ausgewiesen werden, weil sein Visum abgelaufen ist „Europa existiert“, notieren Barr und Autor Pascal Arnold zu ihrer Romanze, in der Englisch gesprochen wird und das Freiheitsgefühl der Nouvelle Vague weht. „Vielleicht sind wir naiv, aber voller Hoffnung.“ Ein modernes Märchen als ungemein intimer, berührender Ausschnitt des Großstadtalltags, der wahrhaftig jedem Dogmatismus trotzt.

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