Low

In Minnesota fabrizieren LOW langmütige Klänge

Auch mal wieder da: unsere auf Zuruf zungenfertigen und stets gut gelaunten Freunde von Low. Als das Ehepaar Alan Sparhawk und Mimi Parker sowie Bassist Zak Sally vor anderthalb Jahren zum Plausch baten, kritzelte letzterer missmutig Strichmännchen auf befleckte Bierdeckel, während die Angetrauten mal mehr (Parker), mal weniger motiviert (Sparhawk) versuchten, keine wortkargen Trauerklöße zu sein.

Ihre seit jeher guten Platten dagegen wurden besser und besser, allen voran „Things We Lost In The Fire“, kommerziell leider aber auch kein Schritt nach vorn. „Trust“ heißt das diesjährige Werk und wer möchte, kann mit Mimi Parker, die im musikhistorisch nun wirklich bedeutsamen Duluth/Minnesota zu Hause sitzt, telefonieren. „Wir haben, vor allem in den Staaten, ein Erfolgslevel erreicht, mit dem wir durchaus zufrieden sind“, beteuert die freundliche, diesmal redselige Sängerin und Schlagzeugerin des langmütigen und langsamen Trios. „Um noch mehr Erfolg zu haben, müssten wir zu einem Major-Label gehen, wo man uns mit einer Menge Mist zusammenstecken würde. Wir sind aber zu alt, um mit einer Menge Mist zusammengesteckt zu werden.“

Ohnehin musste man sich seit der Bandgründung vor neun Jahren mit unerfreulichen Dingen herumschlagen: In Presse-Kreisen schätzt man Low, subsumiert sie aber unter „Slow-Rock“ oder „Sad-Core“: „Was soll das sein?“

Nun krächzt das Kind und Mimi muss schließen: Der Mann tourt mit seinem Punk-Projekt durch Europa, sie ist allein zu Hause. Mimi hängt ein.

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