Madonna – Supergirl

Sparen ist in den USA in zwei Bereichen untersagt: beim Verteidigungsbudget und an der Half Time Show des Super Bowl. In diesem Jahr gab sich beim Event der Superlative die Alleinherrscherin des größenwahnsinnigen Entertainments die Ehre. In Schwarz erschien Madonna, schwang ihre engelsgleichen Kinderlöckchen und schenkte uns an den dafür vorgesehenen Stellen ihr prallstes Apfelbäckchen-Lachen, das Lolita vor Neid erblassen ließe. Die Botschaft ist klar – die Überfrau bekommt alles: schweißgebadete Gladiatoren, Ägypter, die lächelnd die Krise wegtanzen, Marschkapelle und sexy Seiltänzer, hübsche, aber bloß nicht zu auffällige Cheerleader, die ehrfürchtig den königlichen Namen skandieren müssen, und noch ein wenig zielgruppenstarkes Jung-Popstar-Gemüse, das ab und an eine halbe Strophe mitsingen darf.

Ein Potpourri aus Hits wie „Vogue“, „Music“, „Like A Prayer“ und der neuen Single „Give Me All Your Luvin'“ – in der sich die 53-Jährige selbst als „girl“ bezeichnet. In Glitzerschrift wird schließlich der Aufruf „World Peace“ eingeblendet und Madonna verschwindet in kaltem Rauch. Zurück bleiben offene Augen und Münder, denn sie hat es wieder geschafft: Wegschauen kann bei dem absurden Spektakel niemand. Amerika hat der Welt wieder mal gezeigt, was man aus einem Ballspiel machen kann.

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