Michael Jackson: Invincible

Dreißig Millionen Dollar soll das Album gekostet haben, um die einhundert Songs sollen dafür aufgenommen worden sein, ehe Jackson sich für eine Auswahl von sechzehn Stücken entscheiden konnte. Er – wie die amerikanische R&B-Szene überhaupt – war unterdessen zu den Produktionsgepflogenheiten der sechziger Jahre zurückgekehrt: Eine gewaltige Masse von Songschreibern steuerte Material bei, an dem andere Songschreiber noch einmal herumschraubten, ehe eine Reihe von Produzenten (darunter Jackson) dem Ganzen noch ihren eigenen Schliff gaben.

Rodney „„Darkchild“ Jerkins schlug diesmal den metallischen Computer-Beat-Ton an. Der 23-jährige New Yorker hatte sich kurz vorher bei der Arbeit mit Mary J. Blige und den Spice Girls bewährt. Gleich zu Anfang das brachiale „Unbreakable“ – ein Highlight, das man sich samt eines verbalen Sahnehütchens von Rapper Notorious B.I.G. „„Heartbreaker“, allerdings ohne die aggressiven Computerbeats, auch auf „Bad“ hätte vorstellen können.

Das erste Drittel des überlangen Albums wird dermaßen von den Beats dominiert, dass ungeachtet der melodischen Qualitäten bald der Eindruck von Schablonenhaftigkeit und Eintönigkeit eintritt. Das idiotische „„Comedy“-Intro von Michael und Chris Tucker für „„You Rock My World“ vergrault die Zuhörer noch zusätzlich. Stimmlich zeigt sich Jackson rundum von seiner besten Seite – auch bei der Ballade „„Butterflies“. Der beinharte Elektro-Funk „„2000 Watt“, für den wiederum Teddy Riley verantwortlich zeichnet, gerät zum letzten auffälligen Stück des überlangen und allzu balladenlastigen Albums.

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