Mit dem neuen Album stehen Muse vor dem großen Sprung in die erste Liga des britischen Pop

In England glauben nicht wenige, dass Muse, zumindest was den Publikumszuspruch angeht, mit ihrem dritten Album, „Absolution“, kurz vor dem Aufstieg in die Coldplay-Liga stehen. Passenderweise wurde das neue Werk bei einer Listening-Session im Londoner Planetarium vorgestellt. Doch nicht nur für die Präsentation des Albums wählten die drei twentysomethings aus Südengland einen ungewöhnlichen Ort: Eingespielt wurde die Platte in der irischen Provinz. „Wir haben die Aufnahmen in London begonnen. Aber die Arbeit in einem dieser typischen Studios in der Stadt, wo du jeden Tag nach dem Ende der Aufnahmen nach Hause fährst, lag uns gar nicht“, erzählt Bassist Chris Wolstenholme. „Dann fanden wir dieses brandneue Studio in Irland: einen alten Bauernhof, der erst kürzlich zu einem Studio umgebaut worden war. Dort haben wir dann in einer wunderschönen Umgebung in der Mitte von Nirgendwo vier Wochen gelebt und gearbeitet.“ Die entspannte Arbeitsweise erinnerte Schlagzeuger Dotninic Howard sogar an die Aufnahmen des bei der Band ob seines gleichförmigen Sounds inzwischen nicht mehr so gut gelittenen Debüts „Showbiz“. „In mancher Hinsicht war es wirklich fast so wie bei unserem ersten Album, das ja komplett eingespielt wurde, bevor wir überhaupt einen Plattenvertrag hatten. Damals haben wir Musik gemacht, die in erster Linie uns glücklich machen sollte. Wir hatten ja keine Konzerte, keine Interviews, wir hatten überhaupt keine Verpflichtungen. Die Musik war nur für uns.“ Neu dagegen ist bei „Absolution“, dass die Band dieses Mal die Songs nicht in ein vorher festgelegtes Soundkonzept pressen wollte. „Wir haben versucht, jeden Song produktionstechnisch anders anzugehen“, erklärt Sänger und Gitarrist Matt Bellamy.

„Wenn der Text und die Musik eines Songs ziemlich over the top sind, dann sollte die Produktionsweise das auch widerspiegeln. Die minimalistischeren Stücke haben dagegen eine sehr viel direktere Rockproduktion.“ Wer allerdings vermutet, dass die Songs, bei denen die Texte nicht hinter einem wall of sound versteckt sind, die inhaltlich tiefgreifenderen sind, sieht sich getäuscht. „Nein, das ist bei allen Stücken gleich“, erwidert Bellamy und fügt abschließend lachend hinzu: „Die Texte sind nie besonders wichtig!“

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