Nach Weltraumflug: Lily Allen ist jetzt doch Katy Perrys Freundin

Lily Allen hatte zuvor den elfminütigen Flug von Blue Origin mit Katy Perry dafür kritisiert, dass er als „eine Art feministische Aktion“ dargestellt wurde

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Nach ihrer Rückkehr von einer 11-minütigen Reise ins All Anfang dieses Monats geriet Katy Perry in den Mittelpunkt einer Kritikwelle. Die Gegenreaktion erreichte einen solchen Punkt, dass sogar die Fast-Food-Kette Wendy’s öffentlich fragte: „Können wir sie zurückschicken?“ Später behaupteten sie, die Sängerin zu respektieren. Lehnten jedoch eine Entschuldigung ab. Wenn es Perry tröstet: Die Singer-Songwriterin Lily Allen bedauert tatsächlich ihre eigene Rolle, die sie zu dieser Hetzjagd beigetragen hat.

Lily Allen kritisiert und entschuldigt sich später für ihre Aussagen

In ihrem Podcast „Miss Me?“ kritisierte Lily Allen die Passagiere des Blue Origin-Flugs dafür, dass sie ihn als „eine Art feministische Aktion“ dargestellt hätten. An Bord der Kapsel befanden sich Katy Perry, Gayle King, die Journalistin (und Verlobte von Jeff Bezos) Lauren Sánchez, die Aktivistin für Opfer sexueller Gewalt und Nobelpreiskandidatin Amanda Nguyễn, die Filmproduzentin und Dokumentarfilmerin Kerianne Flynn sowie die ehemalige NASA-Raketenwissenschaftlerin Aisha Bowe.

„Die Einzige, der wirklich gratuliert werden sollte, ist die Raketenwissenschaftlerin Aisha Bowe. Es gibt auch eine Bürgerrechtlerin, Amanda Nguyễn“, sagte Lily Allen.

Lily Allens Selbstkritik: Eingeständnis von verinnerlichter Frauenfeindlichkeit

Aber während die anderen Frauen die Schuld hätten teilen können, hatte Lily Allen das Gefühl, dass sie Katy Perry unfairerweise herausgegriffen hatte. ‚Ich möchte mich eigentlich dafür entschuldigen, dass ich letzte Woche gemein zu Katy Perry war‘, sagte sie in einer neueren Podcast-Folge. „Es gab eigentlich keinen Grund, ihren Namen ins Spiel zu bringen. Das war meine eigene verinnerlichte Frauenfeindlichkeit. Ich habe viel darüber nachgedacht. Und es war einfach völlig unnötig, sie so anzugehen.“

Kritik am Timing: Luxusflug während wirtschaftlicher Unsicherheit

Lily Allen hält an ihrer Kritik fest. Die auch Punkte enthält, die in vielen Kritiken der Reise aus der Öffentlichkeit und von anderen Prominenten aufgegriffen wurden. „Wir stehen kurz vor einer Rezession. Die Menschen kämpfen verdammt hart, um über die Runden zu kommen und Essen auf den Tisch zu bringen“, sagte sie. Sie kritisierte den ‚schrecklichen Zeitpunkt‘ der medienwirksamen Reise. „Ich meine, was zum Teufel soll das alles? Aber mal ganz im Ernst: Was? Warum? Wofür?“

Öffentliche Entschuldigung: „Es war unnötig und verletzend“

In der Folge räumt Lily Allen jedoch ein, dass Katy Perry nicht alleine dort oben schwebte. „Ich bin nicht einverstanden mit dem, was sie getan haben. Aber sie war nicht die Einzige, die das getan hat. Sie war vielleicht die berühmteste und diejenige, die die Menschen am meisten spaltet“, sagte Allen. „Ich weiß nicht, irgendetwas in mir hat mich dazu gebracht, sie als Person auszuwählen. Nun, jedenfalls tut es mir leid. Ich wäre verletzt gewesen, wenn ich an ihrer Stelle gewesen wäre und jemand aus meiner Branche mich und meinen Namen benutzt hätte.“

Gayle King verteidigt den Raumflug gegen frauenfeindliche Kritik

King war die erste Frau in der Gruppe, die öffentlich auf die Kritik reagierte. Und ebenfalls einen misogynen Aspekt ansprach. „Man sieht nie einen Mann, einen männlichen Astronauten, der ins All fliegt. Und dann sagen alle: ‚Oh, er hat eine Spritztour gemacht‘“, sagte die Fernsehjournalistin. „Es wird immer als Flug oder Reise bezeichnet. Daher finde ich das etwas respektlos gegenüber der Mission und der Arbeit von Blue Origin.“

Die Debatte um Sinn und Symbolik von Weltraummissionen

Die Reise wurde als feministischer Meilenstein gefeiert, da es sich um den ersten rein weiblichen Raumflug seit 1963 handelte, als die Kosmonautin Valentina Tereschkowa als erste Frau ins All flog. „Meine Frage ist: Wart ihr schon mal im Weltraum?“, fragte King. „Fliegt ins All oder besucht Blue Origin. Schaut euch an, was sie dort machen. Und kommt dann zurück und sagt: ‚Das ist schrecklich.‘“