Nackt-Cover für neues Album „Ocean Blvd“ machte Lana Del Rey nervös

Das neue Album der Sängerin könnte bereits vor Veröffentlichung zum heißbegehrten Sammlerobjekt werden.

Das am 24. März erscheinende Album von Lana Del Rey, ihr neuntes seit 2010, hatte ursprünglich eine ganz andere Cover-Idee. Das verriet die Sängerin in einem Gespräch mit US-Kollegin Billie Eilish für das New Yorker Magazin „Interview“. Es sollte ein Nacktfoto der 37-jährigen Sängerin und Songwriterin zeigen – durchaus eine Provokation im sittenstrengen Amerika.

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Nun erklärt sie, warum sie den eigentlich geplanten Ansatz aus verschiedenen Gründen verworfen hat. „Die neuen Songs sind so wortreich, dass sie, wenn man sie sich genau anhört, genauso aufschlussreich sind, wie es das Foto gewesen wäre“, erklärt Del Rey innerhalb eines launigen Dialogs mit Eilish.

„How’s it going, sweet girl?“, fragt Lana zum Einstieg. „Lana, dude. Thank you for thinking of me. I am absolutely stoked out of my fucking mind…“, entgegnet Eilish. In einem inszenierten Foto sind beide Popstars als Brautpaar abgebildet. „Lana Del Rey and Billie Eilish Fall in Love“ lautet die Überschrift

„Mein ursprüngliches Cover zeigt mich nackt! Dann habe ich darüber nachgedacht und kam zu dem Schluss: Vielleicht nicht jetzt. Ich habe nämlich noch einiges vor mir, das ich machen möchte. Und so hatte entstand das Gefühl, dass dieses Foto diesen Plänen im Weg stehen könnte“, erklärt sie Eilish.

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„Meine Idee dahinter war, dass ich, anstatt mich für Dinge bloßzustellen, die nicht wahr sind, etwas über mich preisgeben wollte, das ich eigentlich schön finde. Doch am Ende wurde ich nervös. Ich dachte nun: ‚Ist das jetzt eine künstlerische Inspiration, die mir gekommen ist? Oder ist das eine Reaktion auf all die kritischen Anwürfe gegen mich?“

Und weiter:

„Es ist letztlich nicht meine Art, mit Angst auf etwas zu reagieren. Oder auf das zu reagieren, was die Leute über mich denken“, so Del Rey. „Ich weiß nicht, ob die Urversion jemals herauskommen wird. Und wenn, würde ich unbedingt sicherstellen wollen, dass es nur dann veröffentlicht wird, wenn ich mir sicher bin, dass es eine superlustige Aktion wird. Und nicht, weil ich der Öffentlichkeit etwas zeigen muss.“

Damit gibt Del Rey die „Anti-Britney“. Spears hatte nach dem gewonnenen Prozess gegen ihre Entmündigung und den geschäftlich übergriffigen Vater eine vielfach ausgestellte Nacktheit als eine Art Bürgerschreck-Maßnahme etabliert.

Nunmehr zeigt das von Art Director Neil Krug gestaltete Cover von „Did You Know That There’s a Tunnel Under Ocean Blvd“, wie Lana Del Rey auf dem Bauch liegt; mit Schleifen im Haar und den Kopf in die Hand gestützt. Sie blickt milde und zufrieden wirkend in die Kamera. Das Ganze eingetaucht in einen „melancholischen“, bläulichen Schwarz-Weiß-Ton. „Ich wollte mir Zeit nehmen und darüber nachdenken, was ich mit meinem Gesicht ausdrücken wollte“, sagt sie über jenes Foto-Shooting zum Album.

Kein explizites Cover, dafür explizite Lyrics

„Der Prozess an sich war ein wenig turbulent. Erst fühlte ich mich offen und bereit, Doch dann habe ich mich wieder verschlossen – und wollte auf Nummer sicher gehen. Das Gute daran ist, dass die Songs soooo wortreich sind, dass sie, wenn man sie genau anhört, genauso aufschlussreich sind, wie es das Foto gewesen wäre. So mein finaler Gedanke dazu: ‚Okay Leude, ich lasse erstmal die Songs sprechen.'“

Und diese Sind wie schon in früheren Del-Rey-Tracks recht explizit. In der neuen Single „A/W“ ist etwa von einer „american whore“ die Rede.

Im Dialog mit Eilish spricht sie auch Schwierigkeiten und Barrieren an, denen man gerade als junge US-Musikerin ausgesetzt ist, wenn man auf dem Weg ist, berühmt zu werden. Sie musste buchstäblich lernen, mit Hass umzugehen.

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„Jeder bekommt seinen gerechten Anteil an Kritik und Meinung. Doch bei mir gab es definitiv einige 60-seitige Artikel darüber, dass ich das Gesicht der weiblichen Unterwerfung und einer Denkschule der ‚Konservativen-Hausfrau-was-auch-immer‘ bin. Das war ziemlich hart, weil ich ständig versucht habe, diese Mechanismen zu verstehen (…) Für mich war es eine echte Feuerprobe“, fügt sie hinzu. „Doch jetzt ist jetzt definitiv eine andere Zeit!“

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