Nail In The Coffin – Eminem

Wen hat Marshall Bruce Mathers III nicht schon alles gegen die Wand gedisst? Ja Rule, Can-I-Bus und Everlast können ein Lied davon singen und haben das in Form von Konter-Tracks und -Freestyles teils auch getan. Doch alles verblasste gegen die Hasstirade, die der Blondierte 2003 auf Raymond „Benzino“ Scott, damals rappender Miteigentümer des HipHop-Magazins „The Source“, losließ: Androhung eines kannibalistischen Übergriffs, Unterstellung einer geschäftsorientierten Neigung zum Anilingus und Ermunterung zur Fellatio all dies mit 26-facher Verwendung des einschlägigsten aller Four-Letter-Words – seien hier nur exemplarisch genannt. Woher der Unbill stammt? 2002 beschuldigte Benzino den millionenschweren Eminem, er würde die Verdienste von schwarzen und lateinamerikanischen HipHop-Künstlern in Verruf bringen. Seither liefern sich die beiden ein wüstes Beschimpfungs-Ping-Pong, dessen kreativen Höhepunkt das Bassmonster „Nail In The Coffin“ darstellt. Aber auch in puncto Diplomatie war Eminem überlegen: Mit Zeilen wie „Put the mic down and walk away/You can still have a little bit of dignity“ behauptete sich der Detroiter als moralischer Gewinner gegen einen Kontrahenten, der ihn in aller Maßlosigkeit „Rap Hitler“ nannte.1:0 für Slim Shady.

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