Neil Young: 20 Songs, die nur Hardcore-Fans kennen
20 unterschätzte, selten gespielte oder unveröffentlichte Neil-Young-Songs, die selbst Hardcore-Fans oft übersehen – voller versteckter Schätze.
„Campaigner“
Neil Young thematisierte Richard Nixon namentlich in seinem wütenden Protestsong „Ohio“ (1970), doch ein paar Jahre später schien er ein gewisses Mitgefühl für den Mann zu empfinden, nachdem Nixon sein Amt verlor und wenige Monate später beinahe starb, als seine Phlebitis erneut aufflammte. „Hospitals have made him cry“, sang Young.
„But there’s always a freeway in his eye.“ „Campaigner“ erschien 1977 auf Youngs Compilation „Decade“. Er taucht häufig rund um große Wahlen in Konzertsetlists auf. Zuletzt spielte er ihn in einer Fireside-Session im Sommer 2020 auf dem Höhepunkt des Trump/Biden-Kampfes.
„L.A.“
Neil Young befand sich nahe dem Höhepunkt seiner kommerziellen Karriere, als er Anfang 1973 eine anstrengende 90-Date-Arena-Tour startete. Fans wollten die Hits von „Harvest“ hören, doch er füllte die Setlist mit brandneuen Songs, die viele Zuschauer verwirrten und irritierten.
Diese Songs landeten auf dem Livealbum „Time Fades Away“ (1973), dessen Legende mit jedem Jahr wächst, obwohl es nie auf CD veröffentlicht wurde. Damals galt es als völliges Desaster. Einer der Höhepunkte ist diese sarkastische Hommage an die „city in the smog“. Nach der Tour 1973 verschwand der Song, wurde aber 2015 für ein einziges Konzert im L.A. Forum mit Promise of the Real wiederbelebt.
„Don’t Be Denied“
Ein weiteres verlorenes Meisterwerk aus „Time Fades Away“ ist „Don’t Be Denied“. Es ist ein extrem intensiver, autobiografischer Song, der Youngs gesamtes Leben nachzeichnet – bis hin zur Scheidung seiner Eltern in seiner Kindheit.
Über fünf Minuten hinweg spricht er über Schulmobber, die Gründung seiner High-School-Band The Squires, seine legendäre Reise von Kanada nach Los Angeles und den Aufstieg von Buffalo Springfield. Ein ambitionierter Song, der jedoch funktioniert. Er wurde in den letzten Jahrzehnten nur wenige Male gespielt und bleibt absolut brillant und erschütternd.
„The Restless Consumer“
Neil Young verärgerte viele alte Hippies, als er Ronald Reagan in den frühen 1980ern lobte, doch nur wenige Jahre später zerlegte er George H. W. Bush in „Rockin’ in the Free World“, und seitdem blieb er ein standhafter Liberaler.
Das war auf seinem 2006er Album „Living With War“ deutlich: ein aus Schlagzeilen gerissenes Werk. Das gesamte Album ist ein Urschrei gegen George W. Bush und die Kriege im Irak und in Afghanistan. Vieles wirkt heute datiert, doch „Restless Consumer“ bleibt kraftvoll. Es ist ein wütender Angriff auf unsere Konsumkultur und enthält grandiose Zeilen wie: „Don’t need no TV Ad… Don’t need no side effects like diarrhea or sexual death.“
„You Never Call“
Im Mai 2010 startete Neil Young seine Twisted Road-Tour (benannt nach einem Song, den niemand zwei Jahre lang hören würde) und spielte eine Menge Songs aus Le Noise, einem Album, das niemand vier Monate lang hören würde. Neil hält seine Fans gerne auf Trab. Der beste neue Song des Abends war „You Never Call“, eine zutiefst traurige Hommage an Youngs langjährigen Freund und Mitarbeiter L.A. Johnson, der Anfang des Jahres gestorben war. Der Song wurde bis heute auf keinem Album veröffentlicht, taucht aber in Jonathan Demmes Film Neil Young Journeys (2011) auf.