Neues Beatles-Album? Live-Premiere in Berlin

Im Haus der Kulturen der Welt in Berlin präsentiert Erdmöbel-Produzent Ekki Maas ein Soundalike von „Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band“

Im Berliner Haus der Kulturen der Welt (HKW) in Berlin wird in den nächsten Tagen ein ganz besonderer Geburtstag gefeiert: 100 Jahre Copyright. Im Digitalzeitalter hat der Kampf um geistiges Eigentum eine besondere Relevanz bekommen. Die Musik, die vom 18. bis zum 21. Oktober im HKW zu hören sein wird, beschäftigt sich mit Fragen wie: Was soll und kann Copyright schützen? Was ist ein Original? Wer besitzt daran die Rechte und wer verdient damit Geld? Und wie hat die kreative Umgehung und Missachtung von Urheberrecht musikalische Innovationen befördert?

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Ein besonderes Highlight des Festivals dürfte der Auftritt von General Salty and his Original Rubber Band am Freitagabend (19.10.) werden. Hinter der fiktiven Band steckt der Produzent, Bassist und musikalische Alleskönner der Kölner Band Erdmöbel, Ekki Maas. Er hat für den Anlass ein Soundalike des Beatles-Albums „Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band“ komponiert, also eine sehr ähnlich klingende Songsammlung, die aber urheberrechtlich ein eigenständiges Werk ist. Die Stücke tragen Titel wie „Lucifer in Scarlet Disguise“, „Ugly Peter“ und „Ninety Five“ und werden hier erstmals aufgeführt – auch wenn jeder im Publikum denken wird, er kenne sie schon seit Ewigkeiten.

Warum hast du dir ausgerechnet „Sgt. Pepper“ als Vorbild für ein Soundalike ausgesucht?

Ekki Maas: „Sgt. Pepper“ war die erste LP, die ich rauf und runter gehört habe. Es war halt lange Zeit nur die da, und für diese Platte habe ich Stereoanlagen gebaut und den Kopf zwischen die beiden Lautsprecher gehalten. Das geht vielen Leuten so, dass sie das Album in- und auswendig kennen. Da ist große Teile der DNA meiner Musik und der Popmusik im Allgemeinen enthalten. Ich hatte direkt Lust, neue Versionen der Songs zu machen, auch weil ich einiger wegen des häufigen Hörens überdrüssig geworden war. Neue Versionen, Antworten oder Fortsetzungen. „Fixing A Hole“ wird beispielsweise zu dem Fahrradflick-Lied namens „Rubber Solution“, das ich mir damals als Kind zusammenphantasiert habe. Die Tochter aus „She’s Leaving Home“ kehrt zu ihrer greisen Mutter zurück, der Zirkus aus „For The Benefit Of Mr. Kite“ hat seine letzte Vorstellung, und der Mann aus „When I’m 64“ droht seiner Frau, dass er sie immer noch lieben wird, wenn er 95 ist.

War der Soundtrack zu Eric Idles Mockumentary „The Rutles“ ein Vorbild? Da gibt es ja auch viele Soundalikes zu hören: „Help“ wurde zu „Ouch!“, „Penny Lane“ zu „Doubleback Alley“.

Die Rutles waren lustig, ich habe versucht schöne Songs zu schreiben.

Hast du bei der erneuten Beschäftigung mit dem „Sgt. Pepper“ irgendwas entdeckt oder wiedergefunden, das du vergessen hattest?

Ich mag ja die heute seltsam anmutende art der Beatles zu musizieren und habe wieder mal viel gelernt, wie immer wenn ich mich mit ihnen auseinandersetze.

Wie lange hat das Komponieren gedauert, und wird es dein „ General Salty and his Original Rubber Band“-Album irgendwann zu kaufen geben oder bleibt es bei der einmaligen Aufführung?

Das Komponieren selbst geht schnell bei mir. Die eigentliche Arbeit war die Recherche vorher und das hinarbeiten auf die Inspiration. Das Arrangieren war der nächste Schritt. Deswegen existieren elaborierte Demos, die ohne allzu großen Aufwand in ein „General Salty“-Album umgewandelt werden könnten. Schaun wir mal.

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