ODDWORLD – STRANGERS VERGELTUNG

Ein neues Spiel aus dem skurrilen Oddworid-Universum ist immer eine Freude. Waren die alten Spiele um den witzigen Abe auf PSOne und XBox doch stets Garanten für Spielspaß. Das ist auch bei diesem neuen Spiel so, nur liegt die Gewichtung des Gameplays diesmal etwas anders. Bestanden die Abe-Spiele aus Jump’n’Run-Passagen und cleveren Rätseln, ist diesmal Action angesagt Der neue Spielheld Stranger ist nämlich Kopfgeldjäger. Und so geht er – bewaflhet mit seiner doppelläufigen Armbrust – auf Verbrecher jagd in einer sehr Italo-Westerninspirierten Spielumgebung. Zahlreiche ironische wie liebevolle Seitenhiebe auf dieses Genre inklusive.

Gesteuert wird Stranger dabei in einem Wechsel aus Verfolger- (zur Fortbewegung) und Ego-Perspektive (in Kämpfen). Der Wechsel geht, dank hervorragender Steuerung, absolut flüssig von der Hand, die Wildwest-Atmosphäre wird in makelloser Spielgrafik mit beeindruckenden Zwischensequenzen perfekt eingefangen. Der Clou des Spiels ist Strangers Waffe. Die Armbrust wird nämlich mit lebender Munition geladen, kleinen puscheligen Wesen, die der lonesome hero auf dem Weg einfangen muss. Diese Wesen haben unterschiedliche Funktionen. Manche lenken die Gegner ab, andere betäuben sie mit fiesem Gestank oder spinnen die Feinde kurzzeitig in klebrige Netze ein – so entsteht ein facettenreiches Gameplay. Zudem begleiten sie, einmal in die Armbrust geladen, das Geschehen mit launigen Sprüchen. Diese Mischung aus forderndem Shooter-Gameplay und witzigen Einschüben macht „Strangers Vergeltung“ zu einem herausragenden Videospiel.

RESIDENT EVIL 4(GAMECUBE:CAPC0M)

Nach drei regulären Teilen und diversen Prequels und Seitenprojekten schien die „Resident Evil“-Serie schon ausgelaugt, mit Teil vier gelingt ihr aber eine grandiose Neubelebung – nicht zuletzt, weil einige alte Zöpfe einfach gekappt wurden. „Resident Evil Reborn“, sozusagen.

VOM REST DAS BESTE

Auffälligste Neuerung: es gibt keine Zombies mehr als Gegner. Stattdessen muß es der aus dem zweiten Teil bekannte Leon Kennedy diesmal mit den wahnsinnigen Anhängern eines religiösen Kultes aufnehmen.

Im alten Europa ist die Tochter des amerikanischen Präsidenten entfuhrt worden, Kennedy muß diese nun befreien und die Spur führt in ein einsames Dorfin Spanien. Dessen Bewohner sind dem Spezialagenten aber alles andere als wohl gesonnen, rücken ihm vielmehr mit Heugabel und Mistforke zu Leibe, und so entspinnt sich ein so spannender wie mysteriöser Plot Im Gegensatz zu den Untoten vorheriger Teile sind die irren Dörfler nämlich ziemlich flink und gewitzt, so daß das Gameplay diesmal weitaus Action-betonter und atemloser daherkommt glücklicherweise wurde auch die Steuerung des Spielcharakters einer Generalüberholung unterzogen, ist nun viel dynamischer. Das ist auch wichtig, verhalten sich die Gegner doch durchaus intelligent, stellen Fallen, nutzen Schwachpunkte des Protagonisten oder rennen gleich in riesigen Rotten hinter ihm her, so daß schnelles Reagieren Pflicht ist. Aber natürlich sind es nicht nur wahnsinnige Sektenanhänger, gegen die Leon Kennedy sich zur Wehr setzen muß, auch bizarre Monster, die einem HPLovecraft zur Ehre gereichen würden, stellen sich ihm in den Weg. Der Rätselanteil dagegen wurde heruntergeschraubt, doch bei der atemlosen Action vermißt man ihn auch kaum. Die morbide Atmosphäre wird dabei von der grandios realistischen Grafik, die nicht nur auf dem Gamecube ihresgleichen sucht, kongenial eingefangen. Man spürt den Terror richtiggehend aus dem Fernseher kriechen. Auch neu ist, daß man seine Waffen nun Stück für Stück upgraden kann, so kommt eine Prise Rollenspiel-Feeling ins Gameplay. Der Gewaltanteil des Spiels ist natürlich recht hoch, klar, es ist ja ein HorrorspieL Wer sich daran nicht stört, erlebt eine nervenzerfetzende Terrorerfahrung, wie sie im Videospielgenre selten zu finden ist Der vierte Teil der GRAN TURISMO-Rennspielserie (PS2: Sony), hält wieder alles, was der Titel verspricht: schicke Grafik, unendlich viele Fahrzeuge und Tuning-Varianten und spannende Rennen, diesmal auch auf der Nürburgring-Nordschleife. Ebenfalls einen gelungenen neuen Teil gibt es vom Stealth-Game SPLINTER CELL, CHAOS THEORY (alle Konsolen: Ubisoft). Diesmal mit noch realistischerer Grafik, verfeinertem Gameplay und hervorragendem Soundtrack von Amon Tbbin. Das Hack’n’Slay-Rollenspiel THE BARD’S TAIL (PS2: Ubisoft) überzeugt weniger durch Gameplay als mit seinen zahlreichen selbstironischen Seitenhieben aufs Genre. BAUEN KATOS (GAMECUBE: Nintendo) dagegen ist ein stimmungsvolles RPG mit innovativem Karten-Kampfsystem. Neues von der Partyspiel-Front: Der sechste Teil der MARIO PARTY-Reihe (GAMECUBE: Nintendo) kommt mit Mikrofon und witzigen, via Sprache gesteuerten Games, Sonys EYE-TOY MONKEY MANIA (PS2) setzt dagegen auf Kamera-Unterstützung, kann jedoch nicht in allen Spielchen überzeugen. Zum Schluß etwas für die Handheld-Spieler: PROJECT RUB (NDS: Sega) ist dank stylisher Präsentation und einer abwechslungsreicher Spielmechanik der Vorzeigetitel auf Nintendos Doppel-Screen-Konsole.

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