Ok Go: Der neue Clip zu „White Knuckles“. Die „Youtube“-Band auf den Spuren von „Kommissar Rex“.

Nach ihrem Split vom Label EMI veröffentlicht die einst per Youtube-Clip bekannt gewordene Band aus Chicago ihr letztes Album noch einmal selbst - und amüsiert wieder mit einem außergewöhnlichen Video.

Es ist ihre große Stärke: Videoclips, die einerseits die simple DIY-Ästhetik vieler Youtube-Heimproduktionen aufgreifen, denen andererseits aber ein Konzept zugrunde liegt, das alles andere als einfach umzusetzen ist. Weltweit bekannt wurden OK Go mit ihrer Choreographie zu „Here It Goes Again“, die sie auf sechs Laufbändern performten, die vor einer schlichten, abgehängten Wand standen. Der Song selbst hatte zwar Ohrwurmqualitäten, schien aber doch zu sehr bei Weezer geborgt, als das er nachhaltig hätte wirken können. Das Video hingegen brach Klickrekorde, war ein paar Wochen lang Blog-Gesprächsthema Nummer eins und schaffte es gar in eine Simpsons-Folge.

Im Februar veröffentlichten Ok Go via EMI ihr neuestes Album „Of The Blue Colour Of The Sky“, produziert von Flaming Lips-Hofproduzent Dave Fridmann. Rolling Stone-Autor Fabian Peltsch gab dafür drei Sterne und konstatierte: „Dass die schönen Melodien in der satten Produktion etwas untergehen, ist ein unschöner Nebeneffekt. ‚This Too Shall Pass‘ etwa steckt so tief im Sand eines kalifornischen Strands der Sechziger, und der mehrstimmige Chorus entfaltet sich bald so strahlend, dass man selbst unter seiner Sonnenbrille noch ergriffen blinzeln muss.“ Vorab erschien die Single „This Too Shall Pass“, die wieder mit einem besonderen Clip beworben wurde. Diesmal nahm man sich das Prinzip des „Domino Days“ vor und produzierte über mehrere Tage in einer Fabrikhalle eine Installation, der man die lange Vorarbeit förmlich ansehen kann:

Kurz nach dem Release des Albums zerstritten sich OK Go jedoch mit ihrem Label EMI. Nicht unwahrscheinlich, dass die Verkäufe des Albums nicht mit Erwartungen des Majors mithalten konnten – was vermutlich die Krux ist, wenn man in erster Linie als „Youtube“-Band wahrgenommen wird, deren Reiz sich in erster Linie erst in ihren Clips vollends zeigt. Aber OK Go ließen sich nicht unterkriegen, gründeten ihr eigenes Label Paracadute, gaben – via Youtube – eine sympathische Stellungnahme in Gesellschaft ihrer neuen „Geschäftspartner“ und melden sich nun Mitte Oktober mit einem Re-Release zurück. Der liefert insgesamt 65 Minuten Bonusmaterial – bestehend aus bisher unveröffentlichten Songs und Remixen, z. B. von befreundeten Künstler wie Vampire Weekend und Sam Sparro.

Damit man wieder über OK Go redet, haben sie natürlich einmal mehr einen Clip im Gepäck, der einige Nerven gekostet haben dürfte, obwohl er so simpel und selbstgemacht ausschaut – das wird wohl jeder unterschreiben, der schon mal mit Tieren gearbeitet hat…

Und zum Abschluss: Sänger Damian Kulash und seine neuen „Business-Partner“…

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