Orbit vs. Klassik

Ein komischer Kauz, dieser William Orbit. Produziert Lieder für Madonna, U2 und Depeche Mode, hört zu Hause aber am liebsten Klassik. Vor vier Jahren nahm der Brite deshalb „Pieces In A Modern Style“ auf – moderne, natürlich computerisierte Interpretationen verschiedener Stücke von Beethoven und Händel über Ravel bis zu John Cage. Einer, dessen Musik Orbit besonders am Herzen lag, weigerte sich dann allerdings, seine Titel herzugeben: Der polnische Komponist Henryk Gorecki, von dem die im Titel beliehenen „Pieces In The Old Style“ stammen, lehnte die Veröffentlichung ab. Das war 1996. Heute ist Orbit ein Star, und Gorecki lenkte endlich ein. Nun gibt es aber nicht nur Orbits Synthesizer-Neufassungen zu hören, sondern die gesamten Originale gleich dazu: Bohemia heißt das Projekt, „Pieces In The Original Style“ logischerweise das Werk. Es ist das erste Album in einer Reihe „neuer Klassik“, die endlich die unsägliche Unterscheidung zwischen E- und U-Musik aufbrechen soll.

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