Prince: Der Preis ist heiß

Streit mit US-Steuerbehörden um Nachlass vorerst geschlichtet. Was passiert mit den Songrechten?

Sechs lange Jahre haben sie gedauert. Die zähen Rechtsstreitigkeiten mit den Finanzbehörden um die Hinterlassenschaft von Prince, der im April 2016 an einer Überdosis des Schmerzmittels Fentanyl verstorben war. Allein die Bewertung seines verschachtelten Song-Kataloges sowie der Immobilien rund um den Studio-Komplex Paisley Park hielt diverse Anwalts-Kanzleien beschäftigt. Prince hatte keinerlei Testament hinterlassen.

Nun berichtete L. Londell McMillan, der Rechtsvertreter von drei Prince-(Halb-)Geschwistern von der letzten Anhörung vor einem Bezirksgericht in Carver County. Demnach einigten sich die Parteien laut der Lokalzeitung „Minnepolis Star Tribune“ auf eine – zu versteuernde – Summe von 156,4 Millionen US-Dollar.

Und damit weit mehr als die Schätzung des Nachlassverwalters Comerica Bank & Trust in Höhe von 82,3 Millionen Dollar. Das Wirtschaftsmagazin „Forbes“ hatte die seit dem Debutalbum „For You“ (1978) aufgelaufenen Songrechte mit rund 100 Millionen Dollar bewertet. Angesichts des Lizenz-Verkaufs-Booms könnte sich diese Summe aktuell weiter steigen. Bereits 2020 hatten die US-Steuerbehörden IRS das Nachlassvermögen auf 163,2 Millionen US-Dollar taxiert.

Mit der nun getroffenen Vereinbarung zwischen Comerica und der IRS sowie dem OK der Prince-Erben könnte die Vermögens-Aufteilung von His Royal Badness im Februar 2022 beginnen. Seine jüngere Schwester Tyka dürfte davon den Löwenanteil bekommen, die drei Halbschwestern und vier Halbbrüder werden nachgeordnet begünstigt. Inwieweit der gesamte Musikkatalog an die Geschwister fällt, ist unklar. Hatte es doch in den Jahren der Hängepartie Meldungen und Gerüchte über Teilverkäufe gegeben.

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