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„Purple Rain“-Star Apollonia klagt gegen Prince-Erben

„Es gibt nur eine Apollonia“, heißt es in der Begründung der Klage, die von der Muse von Prince eingereicht wurde.

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Die Sängerin, Songwriterin und Muse von Prince, Apollonia, reichte am Dienstag (19. August) eine neue Klage ein, in der sie behauptet, dass die Nachlassverwalter von Prince, Paisley Park Enterprises, „versucht, ihren Namen zu stehlen“.

In ihrer 14-seitigen Klageschrift, die bei einem Bundesgericht in Los Angeles eingereicht wurde und ROLLING STONE vorliegt, erklärt Apollonia, deren bürgerlicher Name Patricia Apollonia Kotero lautet, dass sie im Prince-Klassiker „Purple Rain“ „die berühmte Rolle“ der Apollonia, also Prince‘ Liebe, gespielt habe. Danach habe Prince nie verlangt, dass sie den Namen Apollonia nicht mehr verwenden solle, und nie „behauptet, dass der Name weder persönlich noch beruflich ihr gehöre“.

„Tatsächlich hat Prince selbst Apollonia in ihren beruflichen Bestrebungen als ‚Apollonia‘ zugestimmt und sie darin bestärkt“, heißt es in der Klage. „Wenn jemals die Grundprinzipien der Fairness – Verzicht, Duldung und Verjährung – gelten, dann gelten sie hier.“

Rechte an Apollonia beansprucht

Der Klage zufolge hat sich die Nachlassverwaltung von Prince im Juni unrechtmäßig verhalten, als sie die Rechte an der Marke „Apollonia“ beanspruchte und eine „Absichtserklärung“ zur Verwendung im Zusammenhang mit Bekleidung und Unterhaltungsdienstleistungen einreichte. Kotero sagt, die Nachlassverwaltung habe seitdem Schritte unternommen, um ihre Markeneintragungen und -anmeldungen zu löschen.

Die 66-jährige Kotero ist fest davon überzeugt, dass sie die „rechtmäßige Eigentümerin“ des Namens ist, sodass die Nachlassverwaltung kein Recht habe, ihr „öffentliche Verwirrung“ vorzuwerfen. Die Singer-Songwriterin gibt an, dass sie den Namen „Apollonia“ seit 40 Jahren verwendet und eine gerichtliche Bestätigung verdient, dass sie Eigentümerin des Namens und der damit verbundenen Marken ist.

„Der gesamte Goodwill, der in den letzten vier Jahrzehnten mit dem Namen und der Marke ‚Apollonia‘ verbunden war, ist der Klägerin zuzurechnen“, heißt es in der Klage. „Es gibt nur eine Apollonia, und Apollonia ist die Quelle der unter diesem Namen angebotenen Waren und Dienstleistungen.“

Nachdem sie mit „Purple Rain“ berühmt geworden war, ging Kotero auf eine weltweite Tournee, um den Film von 1984 und ihren Hit aus dem Film, „Sex Shooter“, zu promoten. Sie und Prince wurden „lebenslange Freunde“, heißt es in der Klage, und sie schrieb zusammen mit ihm den Bangles-Hit „Manic Monday“.

Prince und Apollonia verband eine lange Freundschaft, sagt die Sängerin
Prince und Apollonia verband eine lange Freundschaft, sagt die Sängerin

Auf Rechte am Namen verzichtet?

Kotero sagt, sie habe unter ihrem Künstlernamen den Gesang zu Princes „Take Me With You“ beigesteuert und sei 1985 regelmäßig in der Fernsehserie „Falcon Crest“ zu sehen gewesen, wo sie die Geliebte von Lorenzo Llamas Figur spielte, ebenfalls unter dem Namen Apollonia. Ihr selbstbetiteltes Soloalbum „Apollonia“ erschien 1988.

Der Klage zufolge behauptete Prince‘ Nachlassverwaltung, Kotero habe mit der Unterzeichnung eines Vertrags für ihre Rolle in „Purple Rain“ im Jahr 1983 auf alle Rechte an dem Namen Apollonia verzichtet. Kotero argumentiert in der Klage jedoch, dass selbst wenn sie einen gültigen, durchsetzbaren Vertrag abgeschlossen habe, in dem Prince alle Rechte an dem Namen „Apollonia“ behielt, diese Rechte „nie durchgesetzt“ worden seien, sodass die „angeblichen Rechte“ längst erloschen seien.

„Unsere Mandantin geht davon aus, dass sie sich im Kampf um ihren Namen durchsetzen wird“, erklärte Koteros Anwalt Daniel M. Cislo in einer E-Mail an ROLLING STONE.

Versuche, einen Vertreter der Prince-Nachlassverwaltung zu erreichen, blieben zunächst erfolglos. Prince starb 2016 im Alter von 57 Jahren an einer versehentlichen Überdosis Fentanyl. Er hinterließ weder ein Testament noch Kinder, sodass seine sechs Geschwister zu gleichen Teilen sein Vermögen erbten.

Richard E. Aaron Redferns