Berlin: So krass sehen die Demo-Plakate gegen Rammstein aus

„Vor Gericht statt auf die Bühne!“ – martialische Ansage gegen die Berlin-Konzerte von Rammstein

„Vor Gericht statt auf die Bühne!“ – in Berlin-Kreuzberg hängen die ersten Plakate, die sich gegen die drei Konzerte von Rammstein im Olympiastadion richten. Am Samstag, 15. Juli, also vor Konzert Nummer eins in der Hauptstadt, soll es um 14 Uhr losgehen, am Theodor-Heuss-Platz. Dann zieht der Marsch der Demonstrierenden bis zum Olympiastadion.

„Kein Rammstein in Berlin“ steht außerdem auf den Plakaten am Kottbusser Damm / Ecke Sanderstraße. Gemalt darauf ist eine Frau, die ihre Schuhsohle, bereit zum Fußtritt, in Richtung des Betrachters hält; in den Rillen der Schriftzug „Stop the Patriarchy“ – „stoppt das Patriarchat“.

Rammstein-Sänger Till Lindemann wird von mehreren Frauen missbräuchliches Verhalten vorgeworfen, die Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den 60-Jährigen. Es gibt eine Petition gegen die drei Auftritte – und die Ankündigung einer Demo, damit die Konzerte abgesagt werden.

Mittlerweile hat der Berliner Senator für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt, Joe Chialo, angekündigt, dass die Auftritte der Band keinesfalls abgesagt werden könnten. Dafür fehle jede Grundlage. 

Dennoch wird darauf geachtet, dass sich alle Besucher der Rammstein-Konzerte im Berliner Olympiastadion wohl fühlen. Mit Hilfe der Gruppe „Inklusion muss laut sein“ hätte man Vorkehrungen getroffen, um mögliche Sicherheitsrisiken auszuschließen. Ehrenamtlich tätige „Awareness Buddies“ sind als Ansprechpartner für Zuschauer, die sich bedrängt fühlen, stets zur Stelle.

Dabei soll auch der codierte Hilferuf „Wo geht es nach Panama?“ Gehör finden können. „Schon lange ist der Satz ‚Wo geht es nach Panama?‘ zu einem vertrauten und sicheren Signal auf vielen Festivals und Veranstaltungen geworden. In Momenten, in denen sich Besuchende unwohl fühlen, Hilfe benötigen oder mit einer unangenehmen Situation konfrontiert sind, können sie sich vor Ort an das Team von Inklusion Muss Laut Sein und weiteren Helfer*innen wenden.“

Toleranz soll ein Eckpfeiler von „Inklusion muss laut sein“ sein. „In diesem Zusammenhang ist es wichtig, dass bei „Inklusion Muss Laut Sein“ respektvoller Umgang miteinander gepflegt wird. Das heißt, dass jegliches Verhalten, das andere Menschen beleidigt, misshandelt, sexuell oder psychisch demütigt, nicht toleriert wird. Nutzer und Mitarbeiter von „Inklusion Muss Laut Sein“, die sich nicht an diese Regeln halten, werden nicht mehr begleitet oder können nicht mehr für die Organisation tätig sein.“

 

 

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