10cc – 10cc :: Das gelungene Debüt der später sehr erfolgreichen Kunst-Pop-Band

„Art For Art’s Sake“ hatten sich 1Occ schon als das Motto auf die Fahnen geschrieben, Jahre bevor sie einen Song gleichen Titels aufnahmen. Was sie sich darunter vorstellten, war allerdings eine Variante von satirischem Art Pop, den man im alten Europa, nicht aber in den USA zu schätzen wusste. Mit ihren vielfach parodistisch gebrochenen Anspielungen und Elementen waren 1Occ-Kompositionen der ersten Jahre viel zu sophisticated, als dass amerikanische DJs die ihren Hörern zumuten mochten. Nicht „Silly Love“, sondern „I’m Not In Love“ wurde für das Quartett der erste Top-Hit jenseits des großen Teichs – und das ironisch philosophierende „Life Is A Minestrone“ dort natürlich ein totaler Flop.

Die (exzellente) Remaster-Version der Debüt-LP von 1973 präsentiert gleich fünf Bonus-Tracks, das ein Jahr später erschienene „Sheet Music“ (Repertoire REP 4843, 3,5) deren zwei. Neben dem Single-Edit von „Rubber Bullets“ also komplett die B-Seiten der frühen Singles. Mehr pauschal denn profund sind in diesem Fall die Liner Notes des guten Chris Welch. Aber mit der Behauptung, 1Occ seien „a thinking man’s pop group“ gewesen, liegt er nicht falsch. Sie müssen damals allerdings auch „a thinking girl’s pop group“ gewesen sein. Andernfalls hätten sie nicht von Beginn an so viele Hit-Singles in Serie gehabt.

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