2,5 Von Südenfed Tromatic Reflexxions

„Wir wollten mit diesem Album die Energie einer futuristischen Hybridband einfangen, die wie ein Piratensender ungefilterten Grime, Ska oder Soca in denÄther schickt“, behauptet Jan St. Werner, ein Drittel des Projekts Von Südenfed. Mit dabei sind noch sein Mouse On Mars-Kollege Andi Tomaund The Fall-Sänger Mark E. Smith. Ska und Soca gibt es auf „Tromatic Reflexxions“ natürlich nicht zu hören, und Grime ist auch nur ein Platzhalter für die Sorte Clubmusik, die musikalischen Fortschritt in krassen Soundeinheiten misst.

In „Flooded“ erzählt Mark E. Smith von einem weniger schönen Erlebnis als DJ, das damit endet, dass er verärgert den gesamten Club unter Wasser setzt. Seine Kollegen aus dem Rheinland liefern dazu saftig klöppelnde Garage-House-Beats, die so lange verzerrt und verfremdet wurden, bis auch 16-jährige Halbstarke aus den finstersten Londoner Vororten dazu begeistert mit dem Kopf nicken.“That Sound Wiped“ basiert auf dem Mouse On Mars-Stück „Wipe That Sound“, dessen ungenützte Reste hier gar nicht mal übel, aber etwas konventionell recycelt werden. „Dear Dead Friends“ mit seinen gesampelten Juju-Gitarren ist deutlich origineller. Richtig toll ist der Northern-Soul inspirierte Rocker „The Rhinohead“.

Natürlich klingt Mark E. Smith manisch gut wie immer, und auch den beiden Mars-Mäusen gelingen großartige Momente, aber zu viele Stücke setzen auf die Faszination von Knirsch-, Rappel- und anderen Störgeräuschen, die man seit den Tagen des Acid-House kennt-und die leider oft einfach nerven. (DOMINO)

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