a-ha – Lifelines: Routinierte Falsett-Arien von den norwegischen Pop-Darlings :: WEA
Lifelines W E A Routinierte Falsett-Arien von den norwegischen Pop-Darlings Das Leben, ein Drama: Im Video zur neuen Single, JForever Not Y>urs“, schaffen es a-ha gerade noch an Bord einer neuen Arche Noah, die neben allerlei Tiervieh auch Exemplarisches aus der Gattung Mensch mit an Bord nimmt, um hernach mit geschlosse2,5nen Schotten in ein anderes, großes Leben zu fahren. Noch mal Glück gehabt! Doch dann die Ernüchterung: Ihren glamourösen Job müssen die Popstars im Bauch des Flutschiffs gegen eher niedrige Arbeiten eintauschen -Toiletten putzen und so. Pech gehabt! Wer will, erkennt darin einen lustigen Kommentar zur tatsächlichen Historie der norwegischen Heroen. Nun schon bald zwei Dekaden liegen die besten Erfolgsbilanzen der Herren Furuholmen, Harket und Waaktaar-Savoy zurück, und das vom Revival begünstigte Comeback, das a-ha vor zwei Jahren gerade mal so in die neue Welt spülte, reicht für ein mittelständisches Dasein als Pop-Handwerker, mehr nicht Mit eben dem scheinen a-ha dabei durchaus zufrieden zu sein, „Youth is wasted on the young“, zitieren die drei Songwriter an prominenter Stelle im Booklet des neuen Albums „Lifelines“ Oscar Wilde und gehen dann mit spürbarer Gelassenheit ihrem Geschäft nach. Das wie gehabt Der Pop ist so groß wie die Gefühle pathetisch, und bei aller kreativen Genügsamkeit wird man zumindest einen „Vorwurf hier nicht anbringen können: den der Lieblosigkeit Helfen kann das freilich nicht immer. Songs wie das bloß noch verwehte „Turn The Lights Down“ oder das niedlich aufs Frühwerk verweisende „Cannot Hide“ sind kaum mehr als selbstgefällig, und das zum Cembalo rührselig walzernde „Dragonfly“ fällt auf der Kitsch-Seite vom Pferd. In anderen Momenten aber, etwa bei dem pompösen „Oranges And Appletrees“ oder dem einmal mehr von Harkets lyrischem Falsett getragenen „Time And Again“, gelingen a-ha zumindest stimmige, nicht zuletzt durch das stets gekonnte Design erzeugte Atmosphären. Eine Sonderrolle kommt dabei Gitarrist Paul Waaktaar-Savoy zu. Der Mann, der uns im letzten Jahr mit dem Album „Mountaim Of Time“ in Zusammenarbeit mit seiner Gattin eine hübsche Sixties-Revue inszenierte, produzierte seine sechs Beiträge zu Hause in New York, und diese Sessions bescheren,^/^/»!« „die schönsten, dann doch gar nicht bloß genügsamen Momente. JÖRN SCHLÜTER