Alternativen von Michael Ruff

Cosmic Rough Riders

Enjoy The Melodie Sunshine (POPTONES/ZOMBAI

Der Name des schottischen Quintetts ist purer Etikettenschwindel: Hier wird nicht kosmisch rau geritten, sondern ein Graswurzel-Sound gepflegt, der direkt vom „Summer of Love“ abstammt. Sanft flatternde Akustik-Gitarren, Sitar-Eflekte, Glöckchen und Rasseln bilden die Basis für friedlich gestimmte Songs, in denen von Evolution statt Revolution und einer besseren Welt geträumt wird. Wenn das Wetter mitspielt, werden sich demnächst im Hyde Park Millionen um diesen Sound drängeln. Falls nicht, findet die Evolution im Kohlenkeller statt. 3,5

Fanna Three People

(PICKLED EGGIHAUSMUSIK Auf seinem Debüt pflegt dieses Londoner Trio die sanften Töne und zeigt sich inspiriert von den klassischen Songwritern der späten 60er Jahre.

Aber es hat auch Sinn für phantasievolle Brüche innerhalb der Strukuren, und so kann ein schmeichlerisches Arrangement wie bei „Two People“ im Chaos enden. Ein gedämpft melancholisches Pop-Album – wie Prefab Sprout mit Sarkasmus. 3,5

Marble Valley

SunsetSprinkler (PORk/efai Ex-Pavement-Drummer Steve West ist beileibe kein großer Songschreiber und ein guter Sänger wird er auch nie werden. Dennoch wirkt das im nordenglischen Hüll entstandene Album in seiner skurrilen Simplizität durchaus charmant Mit seiner Ex-Band hat die Musik nichts gemein, dafür lässt sie in ihrer gewollten Monotonie an eine sonnige Ausgabe von The Fall denken. 3,0

Elf Power

A Oream In Sound ishifty disco/efai Wer hier von der neuen Pop-Hoffhung aus Athens, Georgia, spricht, verwechselt Anspruch mit Wirklichkeit. Trotz guter Ansätze scheitert das Quintett an mangelhaften technischen Fähigkeiten: Der Schlagzeuger trommelt so hölzern und verkrampft, dass von Rhythmusgeflihl keine Rede sein kann. Dazu wirkt Sängerin Laura Carter hörbar unsicher und scheint auch einfachste Wechsel nur unter großer Anstrengung zu bewältigen. Da das Album in den USA bereits vor einem Jahr erschienen ist, steht demnächst ein neues ins Haus. 2,0

Caifone Sometimes Good Weather rollows Bad People

(GLITTERHOUSE) Die Gruppe Red Red Meat brauchte nur drei Platten, um von unspektakulärem Grunge-Rock zu einer abstrakten Form zu finden, bei der traditionsbewusste Banjo-Balladen und stark gefilterte Studio-Effekte problemlos und gleichberechtigt neben einander stehen. Warum die Ex-RRM-Mitglieder ihre forschenden Exkursionen im Graubereich zwischen Folk und Technologie nun unter neuem Namen fortsetzen, bleibt unklar. Ihre zerbrechlichen Kompositionen mag man für unerhört oder genial halten. 4,0 Helgoland MediaMusicEP isiohagei Bei 30 Stücken und 44 Minuten Laufzeit darf man schon von einem Album sprechen, und als solches ist es das bei weitem zugänglichste Werk, das die Hamburger Avant-Formation bislang vorgelegt hat Das Material wechselt von verzwickten Computer-Jingles über verzwackten Instrumental-Funk zu hintersinnigem Easy Listening, und gelegentlich schleicht sich sogar etwas ein, was man im weitesten Sinne als Rock bezeichnen könnte. So klingt das Bindeglied zwischen Residents und HeavyMetaL3,5

The Action Time Versus The World isouthern/efa)

In den Frühtagen des Punk machte eine Band aus Edinburgh Furore: The Rezillos brachten krachenden Party-Sound in Science-Fiction-Gewändern und hoben sich damit wohltuend vom Durchschnitts-Punk ab. Nun ist ihr Geist in Gestalt dieser sechsköpfigen Band (drei Sängern und Sängerinnen!) wiedergeboren, deren Debüt in knapp 30 Minuten die Essenz britischer Vaudeville- und Rock’n’Roll-Tradition zusammenfasst. Klasse Songs und eine süperbe Dynamik – wer schon im Studio eine derartige Energie entfacht, muss live ja wahrhaft unschlagbar sein. 4,0

Abonniere unseren Newsletter
Verpasse keine Updates