Andreas Dorau

„Wien“

Tapete/Indigo (VÖ: 14.2.)

Vom Riesenrad zur Performance-Art.

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Der sehr norddeutsche Andreas Dorau hat Österreichs Hauptstadt ein Album gewidmet – ohne Anklänge an das Wienerlied mit seinem oft schwer verständlichen Schmäh. Der Hamburger versteht sich als Besucher, als Außenstehender: „Ich bin nur ein Tourist, ein Piefke, der hier nicht zu Hause ist“, singt er in „Tourist“, dessen elektronische Instrumentierung eher an das Düsseldorf der Achtziger erinnert als an die romantisch-melancholischen Beisl-Gesänge von Nino und Voodoo Jürgens.

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Trotzdem macht sich Dorau seine Gedanken, blickt im gleichnamigen Song „Hinter Jalousien“, wo er prompt „fremde Galaxien“ und „krude Theorien“ entdeckt. Ob er die aktuellen politischen Entwicklungen in Österreich schon frühzeitig im Blick hatte? Dorau lässt sich da nicht in die Karten schauen. Stattdessen verbreitet er eine für Wien eher untypische gute Laune, erneut im Team mit Produzent Zwanie Jonson, der Gastsängerin Stefanie Schrank und der Liga der gewöhnlichen Gentlemen als Begleitband. Alles recht skurril, exzentrisch und eigenwillig – so wie die ValieExport-Hommage „Lass uns spazieren gehen“.

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Diese Review erschien im Rolling Stone Magazin 3/25.