Animal Collective

Merriweather Post Pavillon

Domino

Im letzten Jahr war es vor allem ein Tierchen aus diesem wunderlichen Kollektiv, das mit seinen Soundcollagen bezauberte: Panda Bears „Person Pitch“ war verglichen mit dem letzten Animal Collective Album „Strawberry Jam“ das überzeugendere, schönere, mutigere, auch unkonkretere Werk. Und „Merriweather Post Pavillon“ scheint nun an eben diese impressionistischen Sound-Ozeane und Klanglandschaften anzuknüpfen.

Von den psychedelischen Tableaus des letzten Albums haben sich Animal Collective verabschiedet, auch wenn man immer noch nicht bereit ist, diese süchtig machenden Konstruktionen wirklich „Songs“ zu nennen. Denn zu den wie aus Meerestiefen tönenden Harmonien und himmlischen Melodien liefern diese Tracks immer gleich noch eine Umgebung mit. Und es sind diese schillernden Verbindungen aus großartigen Songs und atmosphärischem Ambiente, die „Merriweather Post Pavillon“ so faszinierend machen.

Das Album erhebt sich aus allerlei Naturgeräuschen und artifiziellem Geknurpsel zu einem erhabenen Popstück, das allerdings schon eine Minute später wieder verebbt und sich allmählich auf seinen Ursprung zurückzieht. Repetitive Beats und Elektronik führen in den Club, bringen Anklänge mittlere Beach Boys und „Revolver“-Beatles zum Tanzen.

Regenplätschern und Tiefseesounds schließen sich mit Synthesizern kurz und sprühen 80s-Wunderkerzenpop, Minimal-Music-Akkorde verschmelzen zu anrührenden Balladen. Immer noch eklektisch, geben Animal Collective sich weniger wirr und wild als auf den letzten Alben. Man kann sie fast streicheln. Und „Merriweather Post Pavillon“ ist our favourite pet shop. (Domino)