Babylon A. D. :: Mathieu Kassovitz (Start 11.9.)

Vin Diesel hätte mal Schwarzenegger und Stallone beerben können. Doch dann kamen ihm die Superhelden, Fantasy-Filme und die Terrorangst der Amerikaner dazwischen. Plötzlich war ein roher Muskelklotz wie dieser Glatzkopf ein Anachronismus, der allerdings ideal in die Anarchie dieses postnuklearen Szenarios passt. Als Einzelkämpter Toorop, irgendwo im von Mafia und Militär geknechteten Osteuropa, soll er eine Nonne (Michelle Yeoh) und ein Mädchen (Melanie Thierry) mit seherischer Gabe nach Amerika bringen, ins abgeschottete gelobte Land. Erschlägt sich mit Banden, beschießt sich mit den Killern von Verschwörern, duelliert sich auf dem Schneemobil mit Kampfjets und entblößt natürlich seine Muskeln. Doch Diesel ist zynischer, als es seine Vorgänger jemals waren. Und der Franzose Kassovitz („Die purpurnen Flüsse“) beschwört mit dieser Action-Version von „Children Of Men“ trotz einiger Plotlöcher eine symbolträchtige, gespenstische Apokalypse, in der Gerard Depardieu als Russen-Pate mit einem fiesen Kurzauftritt glänzt.

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