BAP – Aff un zoM

Endlich mal wieder Musik gemacht“ habe man während der Aufnahmesessions zum neuen Album, hatte Niedecken im Vorfeld des neuen Albums verkündet – nach Jahren der Erschlaffung und der also unweigerlichen Kompensationskonflikte hatte Niedeckens Gegenpart Klaus „Major“ Heuser 1999 endlich den Hut genommen, und da hatte man Hoffnung. Schließlich war man nun die immer gleichen, gnadenlos abgenudelten Riffs aus Heusers Les Paul los, und das war doch schon mal was.

Dass dann tatsächlich ein leichter Ruck durch das Kölner Traditionsunternehmen ging, konnte man auf der im gediegenen Ambiente abgehaltenen „Tonfilm „-Tournee erleben, mit der das eilig ins Line-up berufene Jungblut den Staffelstab übernehmen und ihrem nun allein herrschenden Chefmusikanten Niedecken den Spaß an der Musik wiederbringen sollte. ^Iff un zo“, das seit der Häutung erste reguläre Album, bringt freilich nicht viel Neues – in diesen alten Schlauch passt kein junger Wein, und so bleibt den Debütanten Krumminga und Nass auch nur, innerhalb der unumstößlichen Parameter ein bisschen zu begeistern, was zum Schluss gar nicht mehr inspirierte, und ein bisschen Glauben einzuhauchen, was schon so lang reichlich desillusioniert war. Klassische Emphasen gibt’s, R&B-Riffs und Folkrock-Akkorde, zu denen Nicht-Sänger Niedecken allerlei kölsche Geschichten erzählt, die ja unbestritten mitunter schön beobachtet sind.

Tatsächlich schafft das frische Geschick von Gitarrist Krumminga ab und zu den Neuanfang, etwa in der hymnischen Wehmut von „Souvenirs“, in dem die Akustische mal schön schrammt und die Elektrische viel geschmackvoller knarzt, als das von Majors Gitarren je zu hören war, oder bei

dem untertrieben amerikanistischen „Mau-Mau“, in dem sich Räume öffnen, für die im alten BAP-Haus kein Platz war.

Übel nimmt man Niedecken bloß den abgegriffenen Schweinerock des richtig titulierten „Irjend Rock’n’Roll-Band“ und den blöden Off-Beat-Pop des Titelsongs – Beliebigkeiten wie diese ließen BAP schließlich vor nun einigen Jahren die kreative Talsohle erreichen.

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