„Mit Flaschen beworfen, bis er ging“: Erinnerungen an Peter Maffays Vorprogramm-Katastrophe

Wir berichteten über Peter Maffays schwierigem Auftritt als Support der Rolling Stones. Unsere Leser teilen ihre Erinnerungen

1982 wurde Peter Maffay in Köln zur Zielscheibe wütender Rolling-Stones-Fans. der Deutschrocker muss eine schlimme Erfahrung gemacht haben. Darüber berichtete der heute 74-Jährige in im Podcast „After Hours“.

Im Juli vor 42 Jahren war Maffay als Support für die Stones gebucht worden. Auf den ersten Blick eine okaye Idee. Maffay galt nicht mehr als Schlagersänger, machte mit Alben wie „Steppenwolf“ einen auf bärtiger Rocker. Er war ein deutscher Star. Und sollte nun vor heimischem Publikum „einheizen“. Rund 50.000 Menschen waren im Müngersdorfer Stadion in Köln.

Doch: Er wurde zur Zielscheibe, buchstäblich. „Es flog so alles auf die Bühne – auch Eier. Es war ein Schock. Es war erniedrigend“, sagt er im Podcast. Allerdings habe er seine Lektion daraus gelernt. „Ich glaube, wenn wir da nicht ordentlich auf die Mütze gekriegt hätten, wären wir größenwahnsinnig geworden.“

„Ich war nervös, wurde verstockt und wütend. Das übertrug sich wohl auf die Zuhörer“, sagt er. Und, ganz dramatisch: „Am Ende spürte ich noch die Lust, uns zu guillotinieren.“

Auf Facebook hat sich unter unserem Artikel eine rege Diskussion entwickelt. Die Leser diskutieren über die Gründe für das Konzertdebakel Maffays.

„Ich war in München beim Stones-Konzert …Maffay war gut und hat die Reaktion des intoleranten Publikums nicht verdient …es war heiß, und es flogen Klopapierrollen und Tomaten auf die Bühne …ich war enttäuscht von den angeblich so toleranten Leuten. Das hatte Maffay als deutscher Rockmusiker wirklich nicht verdient“, schreibt einer.

Ein anderer Leser glaubt, die Reihenfolge der Support-Künstler wäre ungünstig gewesen:

„Ich war 1982 bei beiden Konzerten in München. Der Fehler war für mich die Reihenfolge, die J. Geils Band war ja auch dabei und die waren großartig, haben gut eingeheizt, klasse Stimmung im Stadion. Und dann kam Maffay, das war einfach doof. Hätte er als erster gespielt, wäre das vermutlich alles nicht so eskaliert.“

„War dabei 1982 im Hannover-Stadion. Vorgruppe war J.Geils Band, rockten das Stadion, mega geil !!! Peter Matschei war die Vollkatastrophe. Bei 30 C im Schatten begann er seine Darbietung mit ‚Eiszeit‘. Konsequenz daraus war, er wurde von der Bühne gebuht, ausgepfiffen und mit Flaschen beworfen, bis er endlich ging. Das Publikum tobte. Die Stones waren der Oberhammer!!! Was auch sonst!!!“

Ein weiterer glaubt, Buhrufe waren damals obligatorisch: „Das war in den 80ern leider nicht selten, dass Vorbands ausgepfiffen wurden, Maffay hat halt auch nicht gut gepasst. Die letzte Eskalation in dieser Richtung hab ich bei Sabrina Setlur erlebt vor über 20 Jahren. Die war Vorband von Type O Negative LOL.“

Ebenfalls als Vorband im Müngersdorfer Stadion waren BAP gebucht. Und das waren Lokalhelden. „War auch live dabei, fand Peter eigentlich richtig gut“, schreibt ein Leser. „Nur bei den Stones und einer überragender J Geils Band schon sehr schwer für ihn. (…) Das Publikum war sehr unfair. Und dass BAP so gut weg kam, lag auch nur am Hausrecht.“

Ein Leser hebt hervor, dass es danach mit der Kombi Maffay-Stones anders weitergangen sei: „In Hannover war es am ersten Tag genauso. Am 2. Tag stellte er sein Programm um, und es wurde rockiger, und er wurde kaum ausgebuht.“

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