BAP – Rockplast-Edition
BAP und die von Ausnahmecharakter geprägten Rockpalast-Nächte – eine beiderseitig profitable Allianz. Kaum jemand hat häufiger beim Rockpalast gespielt als die Kölner, insbesondere dem ersten Auftritt beim Open-Air auf der Loreley im August 1982 verdankt die Band den Durchbruch jenseits der Kölsch-Grenze. Eine dreiteilige DVD-Edition blickt nun auf jene Jahre zurück.
Zum Konzert auf der Loreley (4) wurde die Band extra aus den Ferien eingeflogen. Die Gelegenheit, dort zu spielen, ergab sich kurzfristig, die Urlaubsunterbrechung hat sich gelohnt: Später in der Nacht jammten BAP mit dem irischen Alkoholiker und Gitarristen Rory Gallagher sowie Eric Burdon, ein Erlebnis, das Niedecken tief beeindruckte. Beim vorangegangenen Konzert glühte der Sänger in einer Weise, wie es der hüftsteife Beamtenrock späterer Jahre kaum noch vermuten lässt. In bestechender Form, mit an Jagger geschulter Gestik und wachem Hitzeblick zelebrierte Niedecken etwa die frühe Hymne „Südstadt verzäll Nichts“ (Mit New-Wave-Keyboards!) -es war die beste Zeit.
Vier Jahre später war Niedecken beim Auftritt in der Grugahalle(3)dann nicht gut bei Stimme, und der Anlass war ein trauriger: Es war die letzte Rockpalast-Nacht überhaupt. Zum Ende holte er die gesamte Rockpalast-Crew auf die Bühne und sang mit Peter Rüchel den Refrain von „Verdamp lang her“ das Ende einer Ära.
Trotzdem liefen weiter Konzerte unter dem Rockpalast-Banner, wenn auch nicht in Form der klassischen Nächte. Ein solches war auch das Eröffnungskonzert von BAPs „Amerika“-Tournee am 18.11.1996 (2). Beide, Format und Band, hatten an Bedeutung verloren. „Sach, watt ess bloss passiert“ fragte sich damals nicht nur Niedecken.
Alle DVDs enthalten persönliche Erinnerungen von Peter Rüchel sowie die klassischen Rockpalast-Interviews mit Albrecht „Tschörmen Telewischen“ Metzger.