
„So leicht, schön und eindringlich klingt große zeitgenössische Liedkunst nur ganz, ganz selten“, schrieb Alexander Müller in seiner Rezension zu „Apocalypse“, dem neuen Album von Bill Callahan. Nun hat Callahan für die amerikanischen Kollegen von Daytrotter reduzierte Akustik-Versionen von drei älteren Songs eingespielt. Überhaupt dürfte es deren tägliche Lofi-Studio-Sessions wahrscheinlich nur geben, damit der Smog-Sänger eines schönen Tages endlich seine traurigen Lieder für sie singt.
Das wunderbare „Honeymoon Child“ hat Callahan einst für Emiliana Torrinis 2005er Album „Fisherman’s Woman“ geschrieben, „Eid Ma Clack Shaw“ vom letzten Album „Sometimes I Wish We Were An Eagle“ ist ohne kammermusikalische Begleitung etwas spröder als das Original. Und im ohnehin fantastischen „River Guard“ vom 1999er Smog-Longplayer „Knock Knock“ singt Callahan sein Glaubensbekenntnis: „Every breath is death-defying“. Eindringlich und schön – wie recht Alexander Müller doch hat.
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