Billy Bragg & Wilco :: Man In The Sand

DVD von Birgit Fuß und Arne Willander

Es ist schon rührend, wie Billy Bragg da in Oklahoma steht und über den Unterschied zwischen Graceland und Woody Guthries gar nicht mehr existierendem Zuhause doziert. In Shorts (mit Socken!) und schlechten T-Shirts läuft der weißbeinige Brite die Orte ab, die seinem großen Songwriter-Vorbild einst etwas bedeuteten (und stellt uns – fernab in Essex- auch seine eigene Mutter vor). Die Geschichten dazu erzählt Guthries Tochter Nora sehr liebevoll, aber nicht kritiklos. Dem Regisseur Kim Hopkins ist mit dem 90-minütigen Film ein kleines Zauberstück gelungen: Er bringt einem die Legende Guthrie als Mensch näher und lässt doch seine bekannten Texte und die aus dem Nachlass, die Bragg ’97 mit Wilco vertonte, im Vordergrund stehen, über die unterschiedliche Herangehensweise der Nachgeborenen erfährt man auch einiges. So wundert sich Tweedy, ganz Amerikaner, dass Bragg sich so viel Gedanken um Konzept und Kontext machte: „Just pick the songs that didn’t suck.“ Aber so einfach macht es sich der Intellektuelle natürlich nicht.

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