Black Book Paul Verhoeven

Zurück aus Hollywood ist Verhoeven, aber seine jetzt europäische Produktion über den holländischen Widerstand inszenierte er weiter als Kino im großen Stil. Kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs schleust sich die jüdische Sängerin Rachel (Carice van Houten) als Mätresse bei den Nazis ein, um bei der Befreiung von Untergrundkämpfern zu helfen. Sie beginnt eine Affäre mit dem Gestapo-Offizier Müntze (Sebastian Koch), der allerdings sensible, humane Seiten offenbart, die ihre Gefühle und damit ihr Täuschungsmanöver zu einer verwirrenden Gratwanderung werden lassen. Gewagt, aber nicht ohne Unterhaltungswert vermischt Verhoeven tragische Romanze. Action-Szenen und Holocaust-Drama, schwelgt in üppigen Bildern, lässt einen die Kugeln um die Ohren pfeifen, scheut kein melodramatisches Pathos und auch nicht die bizarre Erotik von „Showgirls“. Nicht mehr ganz so virtuos, verwirrt er dennoch als doppelbödiger Trickser, der mit den Genres spielt und Stereotypen aushebelt. Extras: Interviews. 3,0

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