BLOCK: Unangepaßter Metropolen-Folk
„Hey, Jamie – sei poppig, sei griffig“ – diesen Rat seines Anwalts (zu hören in dem Text von „Rhinoceros“) hat Jamie Block nie beherzigt. Jamies kleine Welt zwischen den Abgründen des amerikanischen Traums und den verschrobenen Gestalten im Cafe Sin-e, nur zwei Blocks von seiner Wohnung im East Village entfernt, ist auch viel zu komplex, um in ein musikalisch eingängigeres Konzept zu passen. Einerseits singt Block in schöner Bob-Dylan-Tradition zu seiner beseelt geschrubbten Westernklampfe, hat aber mit Hilfe von Kollegen aus dem Umfeld Lou Reeds und der B52’s das unangepaßte Neo-Folk-Album „Lead Me Not Into Penn Station“ eingespielt, auf dem sich sogar Country und Groove nicht mehr spinnefeind sind. Geheimtip: Blocks seltsamer New-York-Führer auf dem CD-ROM-Teil der Platte.